Herdecke. Das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke hat im Ausschuss die neuen Ausbaupläne bekannt gegeben. Günstigere Alternative zur ersten Variante.

Dass sich die Pläne des Gemeinschaftskrankenhaus für die Modernisierung und Ausbau des Standorts aus Kostengründen nicht realisieren lassen, ist bereits bekannt. In einer gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klima sowie Bauen, Planen und Verkehr stellte das Gemeinschaftskrankenhaus nun das neue Konzept vor und erhielt dafür viel Zuspruch.

Kurze Wege

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Zunächst stellte Prof. Dr. Alfred Längler, Ärztlicher Direktor der Klinik, kurz die Bedingungen vor, die sich seit dem ersten Konzept verändert hatten. Neben den Kostengründen habe sich auch der Krankenhausbedarfsplan geändert. Zudem habe das Gemeinschaftskrankenhaus 46 neue Plätze in der Psychiatrie zugewiesen bekommen, die errichtet werden müssen. Im Anschluss an die Vorrede stellte Dipl.-Ing. Architekt Peter Kuhl vom Architekturbüro a|sh aus Ludwigshafen die erneuerten Pläne vor. „Wir haben vor, die Neubaubestandteile näher an das Klinikum heranzuführen, um kurze Wege zu haben und trotzdem mit der Umgebung und der Natur schonend umzugehen“, leitete er seinen Vortrag ein. Dafür müssten bestehende Gebäude wie die Bücherstube, der Psychiatrie-Container und die seit drei Jahren nicht mehr genutzte Therapieschwimmhalle weichen. Das Konzept sieht vor, zunächst ein viergeschossiges Gebäude an den Hauptteil seitlich anzuschmiegen.

Erweiterbarer Ausbau

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Der Neubau soll für einen eventuellen Ausbau später noch auf sechsgeschossig erhöhbar sein. Im Anbau sollen dann vier Operationssäle untergebracht werden. Die Entscheidung dazu lag auf der Hand: „Die Operationssäle sind aus der Mitte der 70er Jahre“, so Kuhl. Im neuen Gebäude sollen dann die OPs auf dem neusten technischen Stand errichtet werden. Darüber soll eine neue Intensivstation mit Räumen für pflegerisch überwachungspflichtige Patienten entstehen. „Wir haben dort einen wachsenden Bedarf, aufgrund dessen, dass die Bevölkerung immer älter wird und wir daher mehr Menschen haben, die schwerst- und schwerer erkrankt sind“, erläuterte er. Diese Station soll auf derselben Ebene sein wie die Notaufnahme, denn dort würden viele Menschen mit einem kardiologischen und neurologischem Problem aufgenommen werden, die dann direkt über eine Brücke in die Station übergeleitet werden könnten. Dort sind insgesamt 26 Betten geplant.

Kompensationsfläche geplant

Im vierten Geschoss soll eine neue Station für die allgemeine Pflege mit 50 Betten entstehen. „Da wir in den kommenden zehn Jahre nach und nach eine Instandsetzung des alten Klinikteils planen, fallen im Zuge dessen immer wieder Betten aus. Das müssen wir kompensieren“, so Kuhl. Im Kellergeschoss des Neubaus soll die Technik untergebracht werden.

Fragen der Ausschussmitglieder

Im Anschluss an den Vortrag des Architekten stellten die Ausschussmitglieder ihre Fragen. So merkte Christopher Huck (FDP) an, dass durch den Bau der Haupteingang verschattet werde und er die Ausbaureserve als erdrückend empfinden würde. Peter Kuhl antwortete: „Der Haupteingang liegt im Zentrum der Gesamtanlage. Er ist bereits heute auf der Nordseite und daher nur zu bestimmten Tageszeiten sonnig. Wir werden den Eingangsbereich notwendigerweise sowieso neu gestalten. Das gilt für den Außen- und Innenraum, eventuell werden wir ihn mit einer Cafeteria oder zumindest einer Ausgabe attraktivieren. Was die Aufstockung angeht, haben wir auch über ein Staffelgeschoss nachgedacht, aber wir brauchen ein gewisses Grundmaß. Ein Staffelgeschoss würde die Funktionalität einschränken.“

2023 könnte alles fertig sein

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Dr. Georg Torwesten (CDU) interessierte sich für den Zeitplan der Umsetzung, darauf erläuterte Kuhl: „Wir befinden uns gerade in den Vorplanungen, die dann in eine vertiefte Kostenschätzung münden, bei der die Investkosten für den Anbau genauer beziffert werden. Bis Ostern sollten die Pläne dann konsolidiert sein, dann kann das Krankenhaus die Entscheidung treffen. Im Anschluss müssen wir mit Planung und Ausschreibung wohl noch ein dreiviertel Jahr rechnen, und der eigentliche Bau wird etwa zwei Jahre dauern.“