Wetter. Die ersten Platanen am Stadtsaal in Wetter sind nun Geschichte. Am Mittwochmorgen wurde die Motorsäge angesetzt und die Bäume gefällt.

Um kurz nach 11 Uhr fiel die erste Platane am Stadtsaal Wetter. Noch in den vergangenen Tagen hatte es erneut Diskussionen gegeben. Allen voran hatten die Grünen Wetter versucht, den Beschluss des Rates, die Platanen, die für die Umgestaltung des Stadtsaalumfeldes zu fällen, noch rückgängig zu machen. Sie appellierten an die Stadtverwaltung – ohne Erfolg.

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Zum Hintergrund: Im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) hatte der Rat der Stadt Wetter den Beschluss gefasst, auch das Stadtsaalumfeld umzugestalten. Heller und freundlicher soll es werden. Die Aufenthaltsqualität soll verbessert werden. Mit den Planungen beauftragt wurde das Planungsbüro brandenfels landscape + environment, die unter anderem Wünsche, Anregungen und Kritik aus zwei Bürgerbeteiligungen mit in die Entwürfe einfließen ließ. „Das große Ziel ist es, den Stadtsaal in das Bewusstsein und ins Blickfeld der Menschen zu rufen. Ihn im Rahmen einer Kulturmeile mit der Lichtburg zu verknüpfen“, sagte Landschaftsarchitekt Gordon Brandenfels bei seiner Präsentation. Um die dann neugestaltete Fläche schon vom Kreisel der unteren Kaiserstraße aus sichtbar zu machen, müssen die Bäume weichen. Von den 24 Platanen werden insgesamt zwölf weichen, 14 neue Bäume werden gepflanzt. „Durch die Baumfällung erhalten die Bäume, die stehen bleiben, mehr Platz und werden besser durchlüftet“, erläutert Brandenfels. Als Neupflanzungen stellt sich Brandenfels beispielsweise Gold-Gledischien und Amberbäume vor.

60 Prozent Förderung von der Bezirksregierung

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Die Bezirksregierung Arnsberg fördert die Umgestaltung des Stadtsaals als Teilmaßnahme des Stadtumbaukonzepts Alt-Wetter mit 60 Prozent. Insgesamt sind das 519.600 Euro. Die veranschlagten Gesamtkosten der Umgestaltung liegen bei 866.000 Euro. Mit dem Geld sind folgende Maßnahmen geplant: Eine Stele mit angeschlossener Sitzmöglichkeit soll die Passanten in Empfang nehmen. Die Anzahl der bisherigen Parkplätze bleibt bestehen. Doch sie sollen auf der neuen Freifläche besser angeordnet werden. Neu hinzukommen soll eine E-Ladesäule. Zwei Behindertenparkplätze vor dem Jugendzentrum und von der Seite des Amtsgerichtes erweitern das Angebot. Generell soll es künftig einfacher werden, barrierefrei von der dann etwas versetzten Bushaltestelle zum Stadtsaal zu kommen. Für die Fläche vor dem Gebäude sieht Brandenfels einen beschichteten Asphalt und eine Pflasterung vor. Auf Wunsch der Bürger soll zudem ein Hundekotbeutelspender aufgestellt werden. Der Bereich vor dem Jugendzentrum wird vergrößert, so dass die Jugendlichen mehr Spielfläche haben. Unter den neuen Spielgeräten soll auch ein sogenannter Balltrichter sein, der ähnlich wie ein Basketballkorb funktioniert, ohne Brett auskommt, die Bälle aber durch mehrere seitliche Öffnungen wieder auslässt.

Sitzgelegenheiten aus Beton und Holz

So könnte es demnächst am Stadtsaal aussehen.
So könnte es demnächst am Stadtsaal aussehen. © Planungsbüro Brandenfels

Zudem soll es Sitzgelegenheiten geben, die zum sogenannten Parcours-Sport einladen sollen. Dabei nutzen die Sportler Elemente wie Bänke, Treppen oder Mauern für ihr Training. Die Sitzgelegenheiten selbst sollen eine Mischung aus Beton und Holz sein. Zusätzlich soll in dem Bereich vor dem Jugendzentrum eine Bücherzelle integriert werden. Da der Stadtsaal als Veranstaltungsort auch ein gastronomisches Angebot bereit hält, wurde auch an die Anlieferung von Fässern gedacht, ebenso sollen Strom- und Wasseranschlüsse außen vorgehalten werden, damit sich beispielsweise Imbisswagen dort zu den Anlässen platzieren können.