Wetter. Schon in etwas über einem Jahr soll an der Ecke Wilhelmstraße/Gartenstraße ein neues Haus mit Kita und Seniorenwohnungen stehen.
Der Greifer steht bereit. In zwei Wochen soll vom Haus an der Ecke Wilhelmstraße/Gartenstraße nichts mehr zu sehen sein. Stattdessen sollen dann die Erd- und Verbauarbeiten für das neue Gemeinschaftsprojekt der Wohnstättengenossenschaft (WSG), der Stadt Wetter und der Evangelischen Stiftung Volmarstein (ESV) beginnen.
Wie bereits berichtet, sollen dort eine dreizügige Kindertagesstätte, eine Wohngemeinschaft für dementiell erkrankte Menschen und eine Seniorenwohngruppe entstehen. Und der Zeitplan ist eng gestrickt. Robert Ranft von der gleichnamigen Baufirma erläutert, warum für die Abbrucharbeiten gleich zwei Wochen eingeplant sind: „Wir müssen das ganze Holz noch rausselektieren. Deshalb arbeiten wir hier auch mit dem Greifer. Er kann stückchenweise beispielsweise die Dachbalken herausnehmen.“
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Diplom-Ingenieur und Architekt Ralph Dittmann erläutert, wie es danach weitergeht: „Im April wollen wir mit dem Rohbau beginnen. Im Frühjahr 2021 hoffen wir, dass alles fertig ist“, so Dittmann. Sehr zur Freude von Bürgermeister Frank Hasenberg, der betont: „Wir sind froh, wenn die Kindertagesstätte zum neuen Kindergartenjahr 2021/2022 an den Start geht. Der Bedarf ist da.“
Abgetrennter Spielbereich
Ekkehard Meinecke, Bereichsleiter Behinderten- und Jugendhilfe bei der ESV, erläutert zudem noch einmal die besondere Bedeutung des Projekts. „Ich glaube, dass diese Mehrgenerationenstruktur sehr ergiebig für alle Beteiligten sein wird“, meint Meinecke, stellt aber zugleich klar: „Natürlich werden die Kinder einen abgetrennten Bereich im Garten haben, in dem sie spielen können. Also man sollte sich das nicht so vorstellen, dass immer alle zusammen im Garten sitzen.“ Für Privatsphäre der erwachsenen Bewohner ist demnach gesorgt.
Auch finanziell dürfte das Projekt für die künftigen Bewohner interessant sein. Da die Wohnungen für die dementiell erkrankten Menschen gefördert sind, beträgt die Kaltmiete nur 5,70 Euro pro Quadratmeter. „Hinzukommen noch Verpflegungskosten, Pflegekosten und anderes. Aber: Die Wohnungen sind dennoch finanziell attraktiver als normale Heimplätze“, wirbt Meinecke.
Die Seniorenwohnungen mit einer Größe von 40 bis 45 Quadratmetern hingegen sind frei finanziert und werden daher nicht ganz so günstig, aber durchaus erschwinglich sein.
Individuelles Angebot
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Zur Erinnerung: Das Gebäude selbst soll an der Gartenstraße dreigeschossig, an der abfallenden Wilhelmstraße viergeschossig werden. Betreut werden sollen in dem neuen Gebäude einerseits rund 50 Kinder in drei Gruppen sowie in der ambulanten Demenz-WG 14 Senioren in zwei Wohngruppen. „Die Senioren wohnen dort selbstbestimmt und werden bei der Organisation des Alltags durch Betreuungs- und Pflegekräfte unterstützt. Wir haben damit relativ gute und viel Erfahrung“, versicherte ESV-Vorstand Markus Bachmann bereits in einem Gespräch Ende 2018, als die Planungen öffentlich wurden. Er fügte hinzu: „In Wohngemeinschaften nehmen dementiell erkrankte Menschen oft andere Verläufe als in klassischen Einrichtungen; denn das ist ein sehr individuelles Angebot. Und der Bedarf ist auch in Alt-Wetter ist groß.“