Wetter. Rotary Club Wetter-Herdecke Ruhrtal macht aus rund 11.000 Euro eine Summe von 39.500 Euro. Unterstützung für 23 Krankenhäuser in Ghana.

Sich für andere Menschen einsetzen und Gutes tun – das ist es, was sich die Mitglieder des Rotary Clubs Wetter-Herdecke Ruhrtal zur Aufgabe gemacht haben. Mehr als vier Jahrzehnte lang engagieren sie sich ehrenamtlich regional, national und international – sei es beispielsweise durch Vorlesestunden im Frauenheim, Seniorennachmittage oder durch finanzielle Unterstützungen. Sein bislang größtes Projekt konnte der Club nun erfolgreich abschließen – ein Hilfsprojekt in Ghana. Dr. Claudia Thielmann-Holzmayer war als langjährige Schatzmeisterin und Foundation-Beauftragte zusammen mit Ferdinand Tölke mit der Projektkoordination beauftragt. Im Interview der Woche berichtet sie über die Idee und das Ziel des ersten sogenannten „Global-Grant-Projekts“.


Was genau verbirgt sich hinter dem Global-Grant-Projekt?
„Das Global-Grant-Projekt ist unser bislang größtes internationales Projekt. Das Ziel bestand in der Ausstattung von Krankenhäusern in der Volta-Region in Ghana mit Desinfektionsmittel-Spendern und in der Anwendungsschulung des jeweiligen Personals. Handhygiene ist eine Grundvoraussetzung für die Prävention vieler Krankheiten. Durch Anbringen von Desinfektionsmittel-Spendern, Bereitstellung der Desinfektionsflüssigkeiten und Trainings durch Hygieniker sollten Ärzte, Mitarbeiter, Patienten und Besucher von Krankenhäusern in Ghana zur nachhaltigen Handhygiene angehalten werden. Die Ebola-Krise im Jahr 2014 hatte die Sensibilität in westafrikanischen Ländern für dieses Thema verschärft. Unser Rotary Club bekam den Hinweis, dass gerade in der Volta-Region ein Bedarf an entsprechender Ausstattung und intensiven Schulungsmaßnahmen bestand. Am Ende konnten durch die Kostenvorteile einer lokalen Beschaffung in intensiver Zusammenarbeit mit dem Rotary Club in Ho (Ghana) und einem örtlichen Lieferanten 23 Krankenhäuser mit 554 dieser Spender samt dazu gehörigem Desinfektionsmittel sowie 37 Health Center mit insgesamt 138 Spendern ausgestattet werden. Geplant waren ursprünglich nur 15 Häuser.“

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Wie genau kam es dazu?
„Wir veranstalten seit 18 Jahren bereits den Betriebssporttag hier in Wetter, um Spenden zu generieren, die wir für internationale Zwecke einsetzen. Diese kamen lange Zeit dem Projekt „End Polio Now“ zugute, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Kinderlähmung weltweit auszurotten. Der Ausbruch der Ebola-Epidemie und der Kontakt zum Governor unseres Rotary-Distriktes, der gleichzeitig auch Vorsitzender der sogenannten German Rotary Volunteer Doctors ist, einer humanitären Hilfsorganisation, war, brachte uns auf die Idee, die Spenden des Betriebssporttages 2015 in Afrika einzusetzen. Der Governor kannte die prekäre Situation aus seinen Besuchen vor Ort.“

Welche Spendensumme kam denn bei dem Betriebssporttag zusammen?
„Wir konnten durch die Veranstaltung umgerechnet 11.333 US-Dollar generieren. Unser Rotary Distrikt hat zusätzlich umgerechnet 11.200 US-Dollar gestiftet und mehr als 16.000 US-Dollar kamen von der Rotary Foundation hinzu, so dass am Ende rund 39.500 US-Dollar für unser Global-Grant-Projekt zur Verfügung standen.“

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Was genau ist denn ein Grant ?
„Ein Grant ist eine finanzielle Unterstützung, die nicht zurückgezahlt werden muss. Bei Rotary unterscheiden wir dabei zwischen Distrikt-Grants und Global-Grants. Letztere sind für großangelegte, internationale und humanitäre Projekte konzipiert. Um einen solchen Grant zu erhalten, muss einer der von Rotary unterstützten sechs Schwerpunktbereiche gewählt werden. Dazu zählt unter anderem der Bereich Trinkwasser oder eben wie bei unserem Projekt der Bereich Krankheitsprävention und Krankheitsbehandlung.“

Könnten Sie sich vorstellen, als Rotary Club auch in Zukunft ähnlich große Projekte zu starten? Wieso gibt es solche Projekte nicht öfters?
„Ein solches Projekt ist auch immer ein großer zeitlicher und bürokratischer Aufwand. Zudem gibt es strenge Kriterien, die wir als Rotary Club erfüllen müssen, da für einen Global-Grant besondere Anforderungen insbesondere an die Nachhaltigkeit gelten, und nicht zuletzt müssen passende Partner-Clubs vor Ort gefunden werden. Nicht jedes Projekt kann mit solchen Zuwendungen gefördert werden.“