Wetter. Der Rotary Club überreichte eine eher ungewöhnliche Spende. Eine rote Telefonzelle wurde aufbereitet und wird jetzt als Bücherzelle genutzt.
Ungeduldig treten Emilia (13), Leefka (12) und Emilia (12) von einem Fuß auf den anderen. Immer wieder geht ein verstohlener Blick hinüber zur roten Telefonzelle. Dann endlich ist es so weit. Nachdem die Ansprachen vorüber sind, dürfen sie endlich zur Tat schreiten und das Flatterband durchschneiden. Danach ist der Weg frei. Wofür? Für die neue Bücherzelle an der Sekundarschule.
Über zwei Jahre dauerte es, bis das Projekt, dem sich der Rotary Club Wetter-Herdecke Ruhrtal angenommen hat, realisiert werden konnte. Julia Vincent erläutert, warum: „Als wir die Telefonzelle bekamen, war sie in einem äußerst schlechten Zustand. Sie hatte keine Scheiben mehr, dafür wuchsen Blumen in ihr. Die Tür klemmte, und die Fassade bröckelte. Wir haben wirklich überlegt, ob wir sie behalten oder entsorgen sollen.“ Der Club entschloss sich, sie zu behalten, und letztlich wurde es zu einem Gemeinschaftsprojekt. Die Steinbildhauerei Vincent befreite die Telefonzelle vom Innenleben und von den zerbrochenen Scheibenresten. Timothy Vincent übernahm auch die Logistik der Telefonzelle zu den Firmen KST und Kastrop und bereitete das Aufstellen durch das Fundamentieren auf dem Schulhof vor.
Eine Bücherspende steht noch aus
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Die Firma KST Volmarstein hat die Telefonzelle gestrahlt und somit von Rost sowie dem alten Lack befreit. Zusätzlich bietet KST eine Bücherspende im Dorfschatz in Volmarstein an. Oliver Kastrop von der gleichnamigen Bauschlosserei übernahm die Lackierung. Die Evangelische Stiftung Volmarstein kümmerte sich in der Schreinerwerkstatt um den Innenausbau mit Holzregalen und den Einbau der neuen Holztür. Die Firma Pet. Casp. Hch. Fischer lieferte den automatischen Türschließer und baute ihn ein. zu guter Letzt half die Baufirma Korge beim Schlusstransport und hob die fertige Bücherzelle mit einem Kran auf den Schulhof.
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Jetzt fehlten nur noch die Bücher. 800 Euro stellte der Club zur Verfügung, und die Schüler gingen mit ihren Lehrern in der Bücherstube Draht shoppen. Die Auswahl war groß und einige Schüler ganz fasziniert, denn manche waren tatsächlich zum ersten Mal in einer Buchhandlung. Die beiden Emilias und Leefka hingegen sind Leseratten und gerade deshalb so erfreut über das neue Angebot. Nachdem endlich die Bücherzelle eröffnet war, waren sie auch die ersten Schüler, die dort stöberten. Schließlich hatten sie bereits Wunschbücher gesichtet: Die unendliche Geschichte von Michael Ende, zwei Bände der Serie „Schule der magischen Tiere“ und sogar ein Buch über schleimige Experimente zum Ausprobieren befanden sich unter der Bestseller-Liste der Kinder.