Wetter. Waldbaden in Wetter: Die Volmarsteiner Natur- und Umweltpädagogin Janina Peitz bietet erstmals im Januar zwei erholsame Termine am Harkortberg an
Immer öfter wollen Anbieter vor allem gestresste Menschen zum so genannten Waldbaden animieren. Für die Volmarsteiner Natur- und Umweltpädagogin Janina Peitz keine erfreuliche Entwicklung, da diese Bezeichnung nicht durchgehend gerechtfertigt sei. Sie selbst war nun im Oktober bei einer dreitägigen Fortbildung und erfuhr in Bad Münstereifel, dass sich hinter diesem Konzept wahrlich mehr als beispielsweise Schaukeln in Hängematten unter Bäumen verbirgt.
„Es geht um Prävention bei Stress, Burn-Out-Symptomen und auch um die Stärkung des Kreislaufs“, sagt Peitz und blickt nach Japan, wo das Waldbaden („Shinrin Yoku“) eine offiziell anerkannte wissenschaftliche, medizinische Methode ist. Dort gibt es „Medizinwälder“, die entsprechenden Methoden tauchen auch in Therapien auf. Schließlich belegen Studien, warum der Wald und der Aufenthalt in der Natur eine positive Auswirkung auf den Menschen hat.
Zweieinhalb Stunden in der Natur
Von all dem habe sie sich gewissermaßen anstecken lassen und bietet nun im Januar erstmals zwei Waldbaden-Termine am Harkortberg in Wetter an. Wer sich am 11. und/oder 25. Januar samstags jeweils ab 9 Uhr auf diesen zweieinhalbstündigen Ausflug (Gebühr 25 Euro) einlässt, tut laut Janina Peitz etwas für seine Gesundheit. Oder kann den Weihnachtsstress endgültig hinter sich lassen und womöglich entspannter voraus blicken. „Ich möchte, dass die Teilnehmer den Wald wahrnehmen, und zwar als einen Ort der Ruhe und Entspannung.“
Die ersten Interessierten haben sich demnach bereits angemeldet. Der Volmarsteinerin schwebt vor, nach dem Startschuss dieses Angebot regelmäßig, wahrscheinlich monatlich, in ihr „Grünschnabel“-Programm aufzunehmen. In diesem tauchen bisher vor allem Ausflüge unter freiem Himmel für den Nachwuchs oder Familien auf. „Doch nach der spannenden Fortbildung in Bad Münstereifel, wo wir uns beispielsweise auch wie Kinder der Natur nähern sollten und über den Perspektivwechsel vieles anfassen oder einfach ausprobieren sollten, will ich auch etwas ausschließlich für Erwachsene anbieten.“
Bei dem dreitägigen Seminar lernte sie Methoden kennen, wie sie Teilnehmer in den Wald führen kann, erfuhr Hintergründe und Historisches über dieses Konzept, das besonders Aspekte wie Prävention und Durchatmen in den Fokus rückt.
Aufklärung und Entschleunigung
Der Natur- und Umweltpädagogin geht es auch um Aufklärung, da der etablierte Begriff Waldbaden „leider Gottes in den letzten Monaten oft fälschlicher Weise bzw. missverständlich genutzt worden ist. Zugegebenermaßen handelt es sich dabei auch um eine etwas unglückliche Übersetzung. Mir ist wichtig, dass das nicht in Verbindung mit Räucherstäbchen oder ähnlichem steht.“ Im Vordergrund stehen vielmehr Langsamkeit, gelebte Achtsamkeit, Zeit für sich, Stille, Freude an der Natur, Öffnen der Sinne, Ankommen und Entdecken.
Anmeldung per Internet
Das Waldbaden („Shinrin Yoku“) ist in Japan, China und Korea schulmedizinisch anerkannt und fester Bestandteil der Gesundheitsvorsorge.
Wer sich mit Janina Peitz im Januar in wetterfester Kleidung auf die Atmosphäre des Waldes einlassen will, kann sich auf ihrer Internetseite informieren und anmelden ( www.gruenschnabel-natur.de/waldbaden).
Beim Waldbaden gehe es auch darum, das eigene Gedankenkarussell mal verlassen zu können. Und die Gruppen gehen auch nicht im Wald spazieren. „Wir schlendern“, so Peitz zum Thema Entschleunigung.