Wetter. . Viele Ausflüge gab es schon, weitere Kurse folgen: Die Natur- und Umweltpädagogin Janina Peitz aus Wetter ist oft mit Kindern im Wald aktiv.
Seit September bietet Janina Peitz Kindern Ausflüge vor allem in den Wald an. In verschiedenen Kursen will die Natur- und Umwelt-Pädagogin aus Wetter den Grünschnäbeln (so auch der Projektname) die Vielfalt von Flora oder Fauna aufzeigen. Und zwar altersgerecht.
Mit einer Naturwerkstatt und einer Waldspielgruppe fing alles an. Wie zufrieden sind Sie mit ihren ersten Ausflugs-Angeboten?
Janina Peitz: Meine Erwartungen wurden übertroffen. Das Feedback ist sehr erfreulich: Immer wieder berichteten mir Eltern, wie begeistert ihre Kinder zuhause von den Erlebnissen erzählen. Die nächste Waldspielgruppe, die am 9. November startet, ist bereits ausgebucht, die biete ich auch ab dem 11. Januar wieder an. In der Naturwerkstatt ab dem 8. November sind an sechs Terminen am Donnerstagnachmittag noch Plätze frei. In Grundschöttel treffen wir uns im Kreativraum der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) zum Basteln, wir wollen unter anderem Vogelhäuschen und Mosaike aus Holz herstellen oder mit Erdfarben malen. Bei beiden Gruppen haben sich feste Rituale herauskristallisiert, etwa zur Begrüßung oder beim Singen des Abschiedslieds.
Kleinere Rückschläge gab es, weil sich für die Herbstferien-Aktion in Kooperation mit dem FC Wetter nur wenige anmeldeten und die ausfiel.
Meine Angebote müssen sich ja auch erst einmal in Wetter ‘rumsprechen, wobei ich über meine verteilten Flyer oder meinen Stand auf dem Seefest, beim Umwelt- oder Wochenmarkt schon bekannter geworden bin. Zudem liefen bisher die zwei Nachtwanderungen in Zusammenarbeit mit der VHS richtig gut, für den Termin am 16. November hat die Volkshochschule nur noch wenige Plätze frei. Das macht richtig Spaß, weil die Kinder in der Dunkelheit sehr aufmerksam sind und auch die Eltern als Begleitpersonen gut einzubinden sind.
Können Sie Ihre Idee, altersgerecht Wissen zu vermitteln und Aspekte aus dem Tierleben, der Baumkunde oder Recycling-Fragen anzusprechen, denn immer so umsetzen?
Man muss natürlich bei Kindern improvisieren können und auf sie eingehen. Ungeplant war zum Beispiel, dass wir eine bestehende Hütte aus Ästen zu unserem Basislager erklärt haben. Wir haben zwei Freitags-Termine nur darauf verwendet, diese auszubessern. Und daneben haben wir eine Grube entdeckt und diese mit Laub befüllt, so dass die Kinder mit viel Freude da hineinspringen konnten. Ich strebe eine Kombination aus Spaß und themenorientiertem Programm an, jetzt in der dunklen Jahreszeit wird es oft um Fragen des Überwinterns gehen, sowohl bei Tieren als auch bei Pflanzen.
Am 1. Dezember startet ein „Winterspiel“, was bieten Sie dann zweimal am Samstagvormittag an?
Kinder (ab sieben Jahren) sollen mit ihrer erwachsenen Begleitperson ein Brettspiel aus Naturmaterialien herstellen. Wir sind jeweils zur Hälfte im Freien unterwegs und dann im Gemeinschaftsraum des Diakoniewerks Grundschöttel aktiv.
Eigene Naturbegeisterung in der Elternzeit vermitteln
Janina Peitz ist 36 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Derzeit ist die Angestellte einer Firma in Elternzeit.
Als diese begann, startete sie kurz darauf nach Internet-Recherchen im Oktober 2016 mit einem einjährigen Fernstudium für Natur- und Umweltpädagogik.
Ihr Grundgedanke: Kinder für die Natur zu sensibilisieren, denn nur das, was wir kennen, können wir schützen.“
Weitere Informationen zu den kostenpflichtigen Angeboten der Wetteranerin gibt es im Internet auf www.gruenschnabel-natur.de (sowie www.vhs-wwh.de).
Eines Ihrer Ziele war ja, auch in Kontakt mit Kindergärten oder Schulen zu kommen. Hat das geklappt?
Ja, Ende Oktober startete ein erstes Projekt in der TSE-Kita Gravemannhaus. Auf deren Freigelände in der Karlstraße kümmere ich mich mit einer zusammengestellten Gruppe um das Thema Boden. Das Motto lautet: „Worauf stehst du?“
So wie Sie klingen, haben Sie doch bestimmt auch schon Pläne für 2019. Mit neuen Angeboten?
Ja, für die VHS-Nachwanderungen gibt es ebenso schon Termine wie für die Waldspielgruppen im Januar und März sowie bald für die Naturwerkstatt. Geplant ist auch eine Baumschule für Vorschulkinder, Grundschüler und Eltern. Mit der Volkshochschule laufen Abstimmungen, weitere Exkursionen am Sonntagvormittag anzubieten. Dabei soll jeweils der Wissens-Ansatz im Vordergrund stehen. Ich erhielt zudem den Hinweis, doch mal auch etwas für die Kleinsten anzubieten, für die Ein- bis Dreijährigen soll es daher eine Waldläufergruppe geben. Die soll sich am Hohenstein in Witten treffen, mit der dortigen Jägergemeinschaft bin ich in Kontakt.
Klingt nicht nach Langeweile...
Ich freue mich auf die nächsten Runden und habe weitere Ideen in Sachen Bewegung, Fitness oder Waldrallye. Zumal mir beispielsweise eine Mutter nach der Teilnahme ihres Kindes eine Sms schrieb, wonach meine Aktionen gleichermaßen wertvoll wie lebendig seien. Ich will auf jedes Kind eingehen und allen wichtige Waldregeln beibringen.