Herdecke. Sie engagiert sich seit Jahrzehnten für ihre Stadt: Brunhilde Conjaerts wurde während des Neubürgerempfang mit dem Heimatpreis ausgezeichnet.
Zum ersten Mal hat die Stadt Herdecke den mit 5000 Euro dotierten Heimatpreis ausgelobt. Und es gibt wohl niemanden, der daran zweifelt, dass die erste Preisträgerin ihn redlich verdient hat: Brunhilde Conjaerts durfte die Auszeichnung während des Neubürgerempfangs entgegennehmen und schon während der kurzen Ansprache der 89-Jährigen wurde auch den anwesenden Neubürgern klar, warum Conjaerts einstimmig unter allen Vorgeschlagenen von der Jury ausgewählt worden war.
„Hätte der Heimat- und Verkehrsverein sie nicht vorgeschlagen, dann hätte ich es selbst gemacht“, meinte Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster in ihrer kurzen Laudatio auf die Preisträgerin. „Brunhilde Conjaerts engagiert sich seit Jahrzehnten auf vielfältige Weise in und für ihre Heimatstadt. Eine besondere Herzensangelegenheit ist dabei ,ihre’ Heimatstube, die Brunhilde seit nunmehr 26 Jahren mit unzähligen ehrenamtlichen Stunden betreibt und mit Ausstellungen bereichert“, so die Bürgermeisterin. Doch nicht nur die Heimatstube liegt der heute 89-Jährigen, die von 1984 bis 1994 auch Mitglied des Rates war, am Herzen. Sie engagiert sich bei der Rumänienhilfe, der Plattdeutschen Runde und auch in Nachbarschaften., Vereinen sowie weiteren Gruppen der Stadt.
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Das Herdecker Urgestein wurde mit großem Applaus auf der Bühne empfangen und lächelte verschmitzt, als sie den Preis von der Bürgermeisterin entgegennahm. „Ich kenne Katja schon, seitdem sie fünf Jahre alt war. Damals habe ich sie immer mit meiner Tochter zum Ballett gefahren. Wahrscheinlich ist sie deshalb noch so flott“, meint Conjaerts. Der Heimatpreis ist mit insgesamt 5000 Euro dotiert, doch Conjaerts hatte nicht vor, auch nur einen Cent davon für sich zu behalten. Insgesamt zehn Gruppen sollen jeweils 500 Euro bekommen: „Sterntaler e.V., die Pfadfinder St. Urban, die Jugend der Evangelischen Kirche, die Taekwondo-Abteilung in Ende, die Handballer aus Ende, der Ruder- und der Kanuclub, die Ringer, das Jugendzentrum und die Realschule. Letztere Spende hat einen besonderen Grund: „Ich habe meinen Mann in der Realschule, damals noch in Hagen, kennengelernt. Da hatte Herdecke noch keine Realschule“, gibt Conjaerts preis.
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Doch nicht nur Brundhilde Conjaerts hatte an diesem Tag einen besonderen Bezug zur Stadt Herdecke. Wie sich beim Neubürgerempfang herausstellte, gab es auch einige Zugezogene, die bereits früher in Herdecke gelebt haben. Dazu gehörten beispielsweise auch Axel und Conny Regener. „Mein Mann ist sogar hier geboren. Ich habe über 30 Jahre lang in Ende gearbeitet“, berichtet Conny Regener. Insgesamt 13 Jahre wohnten sie zwischenzeitlich in Friesland auf einem schönen Hof, doch irgendwann wurde die Bewirtschaftung einfach zu viel. Hinzu kam noch, dass in der Zwischenzeit ein Enkelkind in Herdecke geboren wurde. Da stand die Entscheidung von den stolzen Großeltern ganz schnell fest: „Wir ziehen zurück nach Herdecke.“ Und das haben sie auch getan. Inzwischen sind sie wieder im Ortsteil Ende heimisch.
Insgesamt sind im vergangenen Jahr 857 Neubürger nach Herdecke gezogen. 190 waren beim Empfang anwesend. Neben dem Programm auf der Bühne präsentierten sich im Foyer des Zweibrücker Hofs auch 29 Vereine, Verbände und Institutionen den Herdeckern.