Wetter. So einen riesigen Baum aufzustellen ist gar nicht so einfach, doch die Kameraden vom THW haben auf dem Bahnhofsvorplatz ganze Arbeit geleistet.
In einer Nacht- und Nebelaktion wurde am Dienstagabend ein Tannenbaum vom Hof Hinnebecke geholt und abtransportiert. Aber keine Angst, die Aktion war abgesprochen, denn der Baum ist für den Weihnachtsmarkt in Wetter bestimmt – und die Aktivisten kamen eigens vom heimischen THW.
Dass der Hof Hinnebecke den Baum für den Weihnachtsmarkt Wetter spendet kommt nicht von ungefähr. Markus Kangowski, Organisator des Marktes, hatte mehrfach dazu aufgerufen, dass die Bürger in ihren Gärten nach geeigneten Tannen gucken sollten, die sie bereit wären zu spenden, doch er erhielt keine Rückmeldung. Mit diesem Problem wandte er sich schließlich an Iris Reschop vom Hof Hinnebecke. „Für uns war ganz klar, dass wir da helfen“, sagt sie.
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Mit schwerem Gerät bewaffnet rückten die Kameraden vom Technischen Hilfswerk gegen 18.30 Uhr in Volmarstein an. Ein passender Baum war bereits im Vorfeld ausgeguckt worden, schließlich sollten bestimmte Kriterien erfüllt werden. Groß, dicht und gerade sollte er sein, denn immerhin kommt ihm eine besondere Aufmerksamkeit zu. Ein kleines Problem gab es aber trotzdem: Vor der Fläche von der der Tannenbaum geholt wurde, führten Stromleitungen her.
Tanne muss gesichert werden
Also musste die Tanne zunächst mit Seilen und einem langen Greifarm gesichert werden, bevor es mit der Motorsäge und zwei gezielten Schnitten ans Werk ging. Ruck zuck war der Baum gefällt, doch dann ging es an die Feinarbeit. Auf engem Raum wurde er zunächst in die Seile gelegt, um ihn dann waagerecht auf den Lkw des THW zu hieven, damit er nicht an die Stromkabel geriet. Gut gesichert konnte der Transport anschließend losgehen.
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Am Bahnhofsvorplatz angekommen, trauten die Gäste im Chinarestaurant ihren Augen nicht. Das Essen schien vergessen und sie traten dicht an die Fenster, um das komplette Schauspiel zu betrachten. Das THW hatte den Platz zum Aufbau abgesperrt und machte sich vorsichtig daran, den Baum wieder mit dem Greifarm vom Wagen zu heben. Die Aussparung im Boden war bereits geöffnet, doch der dicke Stamm musste erstmal in Position gebracht werden. Zunächst galt es, die Fichte aufzurichten. Zwei Einsatzkräfte delegierten halb unter der Tanne liegend den Stamm in die Öffnung. Millimeterarbeit war angesagt. Doch hier waren Profis am Werk. Innerhalb weniger Minuten war das Loch getroffen und der Baum konnte langsam abgesenkt werden, damit keine Zweige beschädigt wurden.
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Um Punkt 20 Uhr stand der Baum endlich. Die THW-ler entfernten die Sicherungsseile und schossen ein Erinnerungsfoto. Schließlich war das kein normaler Einsatz. In den kommenden Tagen wird der Baum noch mit Lichterketten bestückt und geschmückt, damit am zweiten Adventswochenende auch alles bereit ist für den Weihnachtsmarkt.