Wetter/Herdecke. Der Heimatverein Wetter wird vom Vorsitzenden Peter Vohrmann geleitet. Der wohnt inzwischen in Herdecke, doch das sei kein Problem.
Am vergangenen Wochenende hatte der Harkortturm letztmalig dieses Jahr geöffnet. Der Vorsitzende des Heimatvereins Wetter, Peter Vohrmann, zieht Bilanz und berichtet im Gespräch über seine Arbeit im Heimatverein.
Sie sind Vorsitzender des Heimatvereins Wetter, wohnen aber in Herdecke. Woher kommt Ihr Interesse an der Stadt Wetter?
Peter Vohrmann: Ich bin 1971 durch Heirat von Essen nach Wetter gezogen. Nach dem Tod meiner Frau (2014) ergab sich 2018 für mich mangels passender Gelegenheit in Wetter die Möglichkeit eine meiner Meinung nach ideale Mietwohnung in Herdecke zu bekommen. Mit dem Umzug hatte ich die Absicht, keine besonderen Tätigkeiten mehr in Verein oder Partei auszuüben. Im Heimatverein Wetter war ich seit meinem Eintritt 2009 mit der Öffnung des Harkorturms für Besucher tätig. Die Wahl zum Vorsitzenden des Vereins im Frühjahr 2018 ergab sich aus der Notwendigkeit, überhaupt eine Person für dieses Amt zu finden. Ich habe mich daher zur Verfügung gestellt. In den knapp 50 Jahren in Wetter haben sich vielfältige Bekanntschaften und Freundschaften ergeben, so dass mein Interesse an der Stadt Wetter nach wie vor groß ist. Wieso sind Heimatvereine Ihrer Meinung nach heute noch so wichtig?
Welche Aufgaben nehmen Sie wahr?
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Heimatvereine haben zu Ziel, die Heimatforschung zu fördern und heimatgeschichtliches Gut zu vermitteln. Sie sind somit wichtige Akteure um die Geschichte und Tradition eines Ortes oder einer Region aufzuzeigen und lebendig zu halten. Der Heimatverein hat ein Heimatmuseum eingerichtet, gibt ein Schriftreihe zu Denkmälern in Wetter heraus, unterhält ein umfangreiches Archiv, bietet Vorträge zu verschiedenen Themen an, öffnet den Harkortturm von April bis Oktober einmal im Monat für Besucher, pflegt den Minipark beim „Hilligen Püttken” an der Hauptstraße in Volmarstein und, lädt außer im Winter alle Interessierten monatlich einmal zu einer geführten Wanderung in Wetters schöne Umgebung ein.
A propos Harkortturm, wie fällt Ihre Bilanz zu diesem Jahr Turmöffnung aus?
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Die ehrenamtlichen Türmerinnen und Türmer haben monatlich an jedem 1. Sonntag vom 7. April bis zum 6. Oktober 2019 den Turm von 11 bis 17 Uhr für Besucher geöffnet. Hinzu kamen Öffnungszeiten am Tag des offenen Denkmals (8. September nachmittags), anlässlich des Ruhrbikefestival (15. September) sowie zur Erinnerung an die Einweihung des Turms (20. Oktober). Außerdem erfolgten zwei Sonderöffnungen (eine Wandergruppe aus Wetter am 14. April und zwei Besucher aus Berlin am 15. April). Insgesamt haben die Ehrenamtlichen hierfür rund 100 Stunden am Turm verbracht. Witterungsbedingte Ausfälle gab es lediglich am 6. und 20. Oktober. Damit unterscheidet sich das Jahr 2019 einsatzmäßig nicht sonderlich vom Vorjahr, gleichwohl war ein deutlicher Rückgang der Besucherzahl zu verzeichnen. Waren es im Vorjahr noch 878 Besucher, so wollten 2019 nur 587 den Turm besteigen. Eine niedrigere Besucherzahl hatten wir zuletzt 2010 (482).
Konnten Sie Gründe ausmachen?
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Gründe für den Rückgang lassen sich nicht festmachen. Auch die von der Stadt Wetter erstmals in diesem Jahr vorgegebene Zugangsbeschränkung, wonach sich im oberen Turmteil nicht mehr als fünf Personen aufhalten sollen, spielte hierfür keine Rolle. Probleme mit dieser Vorgabe hat es nicht gegeben. Der Heimatverein hofft auf eine Besserung im nächsten Jahr, sofern nicht etwaige anstehende Sanierungsarbeiten seitens der Stadt zu Öffnungsausfällen führen. Ansonsten ist als erster Öffnungstermin grundsätzlich der 5. April 2020 geplant.
Wie viele Mitglieder hat der Heimatverein Wetter?
Der Verein hat rund 180 Mitglieder.
Wie groß ist das Interesse jüngerer Menschen an den Themen des Heimatvereins?
Die überwiegende Anzahl der Mitglieder im Heimatverein gehört der Generation 60+ an. Es ist nicht einfach, das Interesse jüngere Menschen für Geschichte und Tradition zu wecken. Dieses Problem betrifft im Übrigen eine Vielzahl von Heimatvereinen. Momentan hat der Heimatverein Wetter keinen Aktionsplan für eine Verbesserung der Situation.
Das Jahr 2019 war das Harkortjahr in Wetter. Wie haben Sie das wahrgenommen?
Das Jahr stand im Zeichen der Gründung der Mechanischen Werkstätten in Wetter durch Friedrich Harkort und somit der 200 Jahresfeier der DEMAG. Ein Highlight war sicherlich die erstmalige Teilnahme Wetters an der ExtraSchicht.
Ein Ausblick: Auf welche Termine
dürfen sich die Bürger noch in diesem, und im kommenden Jahr freuen?
Im kommenden Jahr wird Wetter (Ruhr) 50 Jahre alt. Neben dem Festwochenende am 3. und 4. Oktober 2020 sollen laut Mitteilung der Stadt unterjährig kleinere Aktionen veranstaltet werden. Details werden noch erarbeitet.