Herdecke/Ennepe-Ruhr. Der Landrat sieht sich bei seinen Verständigungsbemühungen am Ende. Beim Thema Neubau einer Psychiatrie in Witten will er aufs Land NRW warten.

Im Streit um den Neubau einer Psychiatrie in Witten wird es „keine neuen Gesprächstermine mit Beteiligung der Kreisverwaltung geben“, sagt Ingo Niemann als Sprecher des Ennepe-Ruhr-Kreises. „Da es um ökonomische Belange der Träger geht und weniger um die Angebote in den Städten, können der Kreis oder die Städte nichts mehr zu Lösungen beitragen“, erklärt Niemann.

Landrat Olaf Schade habe die Träger aufgefordert, sich zu verständigen. Bleibe dies aus, werde das NRW-Gesundheitsministerium entscheiden. „Bezirksregierung und Ennepe-Ruhr-Kreis haben das Ministerium um eine zeitnahe Entscheidung gebeten“, heißt es aus dem Kreishaus.

Herdecke und Hattingen vereint

Für das St. Elisabeth-Krankenhaus in Hattingen betont Sprecherin Tanja Liebelt, dass „die Gespräche deutlich gemacht haben, dass die bestehenden psychiatrischen Einrichtungen im St. Elisabeth-Krankenhaus Niederwenigern und im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke alle fachlichen Voraussetzungen für eine umfassende Versorgung der Menschen im Kreis besitzen“.

Zwar – darin sei man sich einig – gebe es einen wachsenden Bedarf an psychiatrischen Behandlungen. Aber man sehe sich durch die Gespräche mit dem Krankenhaus in Westende darin bestätigt, „dass es im Sinne der Patienten ist, wenn der benötigte zusätzliche Bedarf in der Zukunft auch weiterhin über die bewährten Standorte abgedeckt wird“.

Gespräche hat es nicht nur seitens der EN-Kreis-Landtagsabgeordneten mit dem Ministerium gegeben. Die Bürgermeister der Städte und der Landrat sprachen Ende August mit Minister Karl-Josef Laumann. Der Vermittlungsvorschlag des Ministeriums führte nicht zu einer Einigung der Kliniken. Gespräche der Kliniken mit Kreis und Bezirksregierung fruchteten ebenfalls nicht.