Herdecke/Witten. Den gesamten Kreis und die Herdecker Tagesklinik im Blick: Im Streit um eine neue Psychiatrie in Witten wehrt sich Landrat Schade gegen Vorwürfe.
Politischer Druck: In Witten fordern Fraktionen wie die SPD, dass die größte Stadt im Ennepe-Ruhr-Kreis eine neue Psychiatrie bekommt und die Patienten nicht mehr in die Nachbar-Krankenhäuser nach Hattingen oder Herdecke fahren müssen.
Derweil hält Landrat Olaf Schade den Vorwurf dieser SPD für ungerechtfertigt, er berücksichtige nicht ausreichend die Interessen der Wittener Patienten. „Wir müssen den Ennepe-Ruhr-Kreis als Ganzes sehen“, sagte Schade. „Eine Verständigung muss alle einbeziehen, sonst funktioniert das nicht.“ Zu den Anfahrtswegen sagt der Landrat: „Von Witten sind es nach Herdecke zwei und nach Hattingen 14 Kilometer. Wir haben aber auch noch Patienten in Gevelsberg oder Schwelm, die müssen teilweise 30 Kilometer fahren.“
Konsens nicht erzwingen
„Zwei Dinge“, so Olaf Schade, könne man derzeit nicht lösen. Dabei gehe es um die Frage, was aus der bestehenden Tagesklinik des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke in Witten werde und ob es bei einem Neubau in Witten am Ende nicht zu viele Plätze im Kreis gebe, was wiederum die Auslastung der vorhandenen Standorte gefährde. Schade: „Wir versuchen weiter, die Akteure zusammenzukriegen. Einen Konsens erzwingen können wir aber nicht.“