Herdecke/Wetter.

Die Beratung für Wetter und Herdecke wird nicht weniger werden, aber einige Herdecker werden es künftig weiter haben: Die AWO schließt zum Jahresende den Standort Herdecke ihres VIA-Beratungszentrums für Suchtfragen und Suchtprävention. Die Mitarbeiter wechseln zum Standort Wetter. An zwei Tagen stehen allerdings Räume in Herdecke für die Beratung zur Verfügung.

Schon seit Anfang des laufenden Jahres werden die Sucht- und Drogenberatungsstellen im Ennepe-Ruhr-Kreis auf etwas andere Weise finanziert. Die damit verbundenen Sachkostenpauschalen führen nun zu Konsequenzen. „Die Höhe der Sachkostenpauschale reicht nicht aus, um zwei Standorte zu finanzieren“, so Jürgen Mühl, Leites des AWO-Beratungszentrums für Herdecke und Wetter. Daher ist bald in Herdecke Schluss.

Räume in Wetter vorhanden

An der Hauptstraße in Herdecke hatten die Verantwortlichen Beratung und Verwaltung räumlich getrennt, auch, weil Jürgen Mühls Büro ein Durchgangszimmer war. In Wetter wird im Büro auch beraten. Neben dem Leiter der Gesamteinrichtung zieht die zweite Beraterin mit. Die Verwaltungskraft hat schon jetzt sowohl eine halbe Stelle in Herdecke als auch in Wetter und damit in Wetter auch einen Arbeitsplatz. Ein Raum hier ist frei geworden, weil eine Stelle abgebaut worden ist, ein Raum lässt sich anders nutzen als bisher.

Auch wenn das Team in Wetter eine Stelle abgegeben hat: Die Arbeit in der Suchtberatung und in der Begleitung Substituierender wird weiter mit einer vollen Stelle, nur jetzt in Witten, gemacht. Arbeitgeber ist hier aber statt der AWO nun das Diakonische Werk. In der Präventionsarbeit bleibt Andrea Latusek Wetter und Herdecke erhalten, in Absprache ebenfalls mit dem Diakonischen Werk ist sie künftig zu zwei Dritteln für Witten zuständig.

Weiter in Klinik und in Schulen

„Die Beratungsqualität wird nicht leiden“, ist Jürgen Mühl überzeugt, die Versorgungsqualität dagegen schon. Zwar wird ab 1. Januar an einem Wochentag im Herzen Herdeckes und an einem anderen Wochentag in Ende beraten. Trotzdem werden künftig Herdecker mit Suchtproblemen häufiger nach Wetter fahren als zu Zeiten der eigenen Dependance. Mühl spricht zudem von einer „Strukturqualität“, die dadurch verliere, „dass wir nicht mehr täglich hier vor Ort und in Herdecke auch verankert sind.“

Die Neuordnung im Kreis ist ein Versuch, die Angebote in der Sucht- und Drogenberatung stärker an die Größen der Städte anzupassen. Daher die Verschiebung der Stellenanteile von Wetter nach Witten. Eine Ausdünnung des Angebotes sei damit – auf den ganzen EN-Kreis bezogen – nicht verbunden, so Jürgen Mühl. Bei allen Veränderungen im Bereich des VIA-Beratungszentrums: An den Freitagsberatungen für Patienten im Krankenhaus in Ende soll ebenso festgehalten werden wie an der Präsenz in den Schulen.