Herdecke/Witten/Ennepe-Ruhr. Bei NRW-Gesundheitsminister Laumann stehen Beratungen zur neuen Psychiatrie in Witten an. Das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke ist beteiligt.

Die Entscheidung über den Neubau einer Psychiatrie in Witten mit nachteiligen Auswirkungen für das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke rückt näher. Auf Anfrage beim zuständigen Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen heißt es: „Die im Rahmen des Anhörungsverfahrens eingegangenen Stellungnahmen zur zukünftigen psychiatrischen und psychosomatischen Krankenhausversorgung des Ennepe-Ruhr-Kreises sind sehr konträr“, so ein Sprecher. Daher lädt das Ministerium die Beteiligten am heutigen Donnerstag zu einem Gespräch ein, bevor die endgültige Entscheidung fällt. Mit dieser sei voraussichtlich im September zu rechnen.

Noch habe es auch kein Gespräch von Landrat Olaf Schade mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann gegeben. Dieser unterstützt nach bisherigen Informationen den Plan des Evangelischen Krankenhauses, in Witten 79 stationäre und 21 Tagesklinikplätze einzurichten, während die aktuellen Pflichtversorger in Herdecke und Hattingen ihre Strukturen erweitern wollen.

Kritik von Wittens Ärzte-Bündnis

Derweil übt Wittens Ärztliche Qualitätsgemeinschaft Kritik an Schade. Ihm wirft Sprecher Arne Meinshausen vor, eine bessere Versorgung für Witten verhindern zu wollen. „Wir sind entrüstet, wie der Landrat die größte Stadt im Kreis zugunsten kleinerer Städte übergeht.“ In einem Gespräch wolle man ihn von seiner ablehnenden Haltung abbringen. Zugleich ruft die Gemeinschaft den Minister auf, „sich nicht vom Kirchturmdenken anderer regionaler Versorger ablenken zu lassen“.