Herdecke. Das Familienunternehmen ist bereits in vierter Generation in Herdecke tätig, jetzt wird die Hauptstelle in der Innenstadt modernisiert.

Ein lautes Knacken ist zu hören, dann ein Scheppern – das Regal in der Bäckerei Hagenkötter in Herdeckes Fußgängerzone fällt krachend zu Boden und zersplittert. Die Handwerker gehen nicht gerade sanft zu werke. Das müssen sie auch nicht, denn die Geschäftsstelle an der Hauptstraße wird komplett entkernt und neu gestaltet.

Vierte Generation

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Verantwortlich für die Umgestaltung ist Robin Hagenkötter. Er hat die Bäckerei zu Beginn des Jahres als vierte Generation von seinen Eltern übernommen. Der gelernte Bäckermeister, der bereits 2005 zum besten Nachwuchs-Bäcker in NRW gekürt wurde, will das Geschäft gemeinsam mit seiner Frau Ariane attraktiver gestalten. „Wir haben überlegt, wie wir uns in Zukunft als Bäckerei präsentieren wollen“, erläutert Robin Hagenkötter. Und das ist vor allem heller, gemütlicher und moderner, wie seine Frau erklärt. „Wir wollen die ältere Generation weiterhin ansprechen, aber auch für die Jüngeren attraktiver sein“, so Ariane Hagenkötter. „Die letzte Umgestaltung ist 20 Jahre alt, da wird es Zeit für was Neues“, fügt ihr Mann hinzu.

Arbeitsabläufe optimiert

Der Umbau soll aber nicht nur den Kunden zu einer gemütlicheren Atmosphäre verhelfen, sondern auch die Mitarbeiter profitieren davon. „Heutzutage wird nicht mehr so viel Brot verkauft, wie früher, deshalb muss die Auslage da nicht ganz so groß sein wie bisher. Snacks und Kaffee sind dagegen gefragter“, weiß Robin Hagenkötter. Bisher mussten die Mitarbeiter Frühstück immer an verschiedenen Stellen zubereiten. „Da, wo die Steckdose war, haben wir die Geräte angeschlossen“, erläutert Ariane Hagenkötter. Nach dem Umbau sollen die Arbeitsabläufe optimierter sein. „Es wird eine Fläche geben, auf der Brötchen geschmiert und Eier gebraten werden – alles beieinander“, freut sich Seniorchefin Silvia Hagenkötter, die weiterhin im Verkauf dabei ist.

Dänischer Stil

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Von Ann-Kathrin Kohlhaw und Patrick Friedland

Doch wie soll der Verkaufsraum und die Sitzecke eigentlich später aussehen? „Das soll eine Überraschung werden, deshalb wollen wir noch nicht zu viel verraten“, sagt Ariane Hagenkötter. „Wir hatten erst überlegt, ein wenig Industrialisierungsstil miteinzubringen, haben uns aber dagegen entschieden und orientieren und eher am Dänischen Hyggelig-Stil“, berichtet sie weiter. Hyggelig meint gemütlich. Im Dänischen steht das Wort für ein Lebensgefühl von Behaglichkeit, Geborgenheit und Nestwärme. Neben überwiegend, aber nicht ausschließlich hellen Holztönen wird auch ein farblicher Akzent gesetzt.

Guckloch an den Schaufensterscheiben

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Über den Fortschritt der Bauarbeiten können sich die Kunden übrigens jederzeit selbst überzeugen. Ein kleines Guckloch in den abgehängten Schaufensterscheiben sorgt für den Durchblick. Und die Kunden sind interessiert. Ein Passant fragt schon ganz besorgt: „Was macht ihr? Reißt ihr ab oder macht ihr neu?“ Die Antwort scheint ihn zufrieden zu stellen. „Hauptsache ich kann noch zu euch kommen“, sagt er und winkt zum Abschied. Auf Brot, Brötchen und andere Gebäck verzichten, müssen die Kunden auch während der Bauzeit nicht. Vor dem Laden ist in der Fußgängerzone derzeit ein Verkaufswagen aufgebaut.

Verkauf geht weiter

Insgesamt soll der Umbau in zwei Wochen abgeschlossen sein. Am 19. August wird das Geschäft wieder

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eröffnet. Die ganze Woche über gibt es dann verschiedene Eröffnungsangebote. Am Mittwoch, 21. August, ist sogar eine kleine Feier geplant. Von 10 bis 14 wird dann live gebacken und es wird eine Luftballonaktion geben. Außerdem gibt es dann neue Öffnungszeiten. Von montags bis freitags bleibt es bei 6 bis 18 Uhr, samstags hingegen wird verlängert und zwar von 6 bis 16 Uhr.