Wengern. Wie gefährlich ist Stacheldrahtzaun entlang eines Radweges? Jedenfalls ist er ganz üblich, heißt es auf Nachfrage zum neuen Zaun in Oberwengern.

Von einer Tour auf dem Ruhrtalradweg hat eine Leserin jetzt ein schlechtes Gefühl mit nach Hause genommen. Auf Höhe des Gewerbegebietes „Auf der Bleiche“ wollte sie ihren Augen nicht trauen: Eine Weide war zum Radweg hin mit Stacheldraht abgezäunt. „Ich mag mir gar nicht vorstellen, was passiert, wenn jemand den Lenker verreißt und dadurch in den Zaun gerät.“ Für Kinder sei es wohl noch gefährlicher, weil der untere Teil des Zauns nicht abgesichert sei.

Mitunter wird es eng

Die Leserin hat sich die Umzäunung genau angesehen. Es sind drei oder vier Lagen Stacheldraht gezogen worden, hat sie etwa bei der Einmündung des Fußweges vom Gewerbegebiet runter auf den Radweg zählen können. „Radfahrer, Skater, Rollerfahrer und Wanderer teilen sich den Weg, und gerade wenn größere Gruppen unterwegs sind, wird es manchmal ziemlich eng“, weiß die Wetteranerin aus Erfahrung. Und dann ein Stacheldrahtzaun?

Vorgaben für die Ränder von Radwegen gebe es keine, heißt es als Antwort bei der Stadt. Sie ist nicht zuständig für den Abschnitt mit der neuen Einzäunung. Aber das Regierungspräsidium in Arnsberg. In Wengern ist die Ruhr renaturiert worden. Wie bis zu den Arbeiten sollen hier wieder Kühe zwischen Radweg und Ruhrufer grasen. „Es handelt sich um die Wiederherstellung des vorigen Zustands“, so Pressesprecher Christoph Söbbeler, und Stacheldrahtzäune seien „eine ganz übliche Einfassung von landwirtschaftlichen Flächen“, auch entlang des Ruhrtalradweges. Der Zaun diene schließlich auch der Sicherheit von Radfahrern oder Joggern: Wer wolle schon plötzlich vor einer Kuh stehen?

Grünstreifen mindert Risiko

Auf anderen Abschnitten des Ruhrtalradweges ist der Regionalverband Ruhr Eigentümer des Weges oder auch der Anrainerflächen. „Wir würden Abtrennungen so gestalten, dass auch bei einem geringen Unfallrisiko möglichst niemand durch einen Zaun zu Schaden kommt“, heißt es beim Regionalverband in Essen. Ein von der Redaktion gemailtes Foto hat die Situation verdeutlichen sollen. Jetzt dürfte ein wenig Beruhigung für die Leserin davon ausgehen. Das Bild zeige, „dass aufgrund des guten Zustandes des Radweges und des vorhandenen Grünstreifens die Unfallgefahr klein ist.“