Herdecke. . Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster freut sich über wenig Leerstände und tolle Feste in Herdecke. Freud und Leid liegen nah beieinander.
Zum Ende des Jahres gab es mit dem abgelehnten Haushalt einen Paukenschlag. Auch sonst war viel los in Herdecke im Jahr 2018. Wir haben die Bürgermeisterin um einen Blick zurück und um einen Blick nach vorn gebeten.
War 2018 ein gutes Jahr für die Stadt?
Katja Strauss-Köster: Im Großen und Ganzen ja. Wir als Stadtgemeinschaft haben in 2018 viele neue Bürgerinnen und Bürger begrüßen dürfen. Auch die weitere Entwicklung in unserer Stadt stimmt mich froh. Kaum Leerstände, dank unserer aktiven Werbegemeinschaft um die Vorsitzende Bettina Reichel, tolle Stadtfeste wie die Weihnachtsmärkte und ein reges sowie vielfältiges Vereinsleben.
Was ist besser gelaufen als erwartet?
Jedes Jahr läuft einiges besser, manches schlechter als erwartet. Aber in diesem Jahr haben wir, glaube ich, alle nicht mit so einem tollen Sommer gerechnet. Besonders unsere Kinder haben die Sonnenstrahlen und warmen Temperaturen in vollen Zügen genießen können. Freud und Leid liegen jedoch nah beieinander, so dass Landwirte unter der anhaltenden Trockenheit des Jahrhundertsommers leiden mussten.
Was hat Sie böse überrascht?
Überrascht hat mich, dass der vom Kämmerer vorgelegte, genehmigungsfähige Haushalt für das Jahr 2019 nicht mehrheitlich vom Rat beschlossen wurde, weil einzelne Wünsche, formuliert durch Anträge der Fraktionen, keine Mehrheiten fanden.
Gibt es eine 2019 feste Koalition im Rat?
Das kann ich nicht beantworten. Grundsätzlich ist es aber auch ohne feste Koalition eigentlich gut machbar, sachlich und zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger mehrheitlich Entscheidungen zu treffen.
Hat ein Wellness-Hotel am Ufer der Ruhr noch eine Chance?
Ein Hotelbau zur langfristigen Rettung des Freibades mit den gleichzeitigen Vorteilen von mehr Steuereinnahmen, mehr Arbeitsplätzen und mehr potenziellen Gästen und Kunden für unsere Innenstadt hätte der Entwicklung der Stadt Herdecke gut getan, insbesondere weil es auch gute Ansätze gab, die Bleichsteinwiese gleichzeitig komplett erhalten zu können. Die Mehrheit des Rates hofft derzeit ausschließlich auf Fördergelder, die aber auch einen Eigenanteil in Millionenhöhe mit sich bringen würden.
Wird Dörken, der größte Gewerbebetrieb in der Stadt Herdecke, immer mehr zu einem Hagener Unternehmen?
Nein. Die Firma Dörken ist ein sehr heimat- und ortsverbundenes Unternehmen, das jedoch aus nachvollziehbaren betrieblichen Gründen Erweiterungsflächen benötigt. Da es in Herdecke bekanntlich kaum Optionen zur Neuausweisung von Gewerbeflächen gibt, bin ich persönlich froh, dass Dörken auf der anderen Ruhrseite erweitert und nicht jenseits des Ruhrgebietes.
Ihr persönlicher Wunsch für 2019?
Ich möchte im kommenden Jahr auf dem ehemaligen Gelände der Grundschule im Dorf und Albert-Schweitzer-Schule einen großen Schritt in Richtung Wohnbauentwicklung gehen. Unser Projektpartner NRW Urban hat signalisiert, es kann endlich losgehen.
Wir benötigen dringend weitere Bauflächen, besonders für junge Familien. Darüber hinaus wünsche ich mir persönlich Gesundheit, weniger Populismus und mehr Frieden auf der Welt.