Herdecke/Berlin. . Wolfgang Kaminski aus Herdecke hat unter seinem Pseudonym Max Heide eine Deutschlandflagge gemalt und Bundestags-Vize Wolfgang Kubicki übergeben.
Wer demnächst die Gelegenheit zur Besichtigung des Deutschen Bundestags hat, kann an einer Stelle Kunst aus Herdecke entdecken. Der exakte Platz im Berliner Reichstag-Gebäude für ein Werk des Malers Max Heide steht zwar noch nicht fest, doch gehört das Bild „Deutschlandflagge“ bereits zur Gemäldesammlung des hohen Hauses.
Max Heide, wer war das gleich nochmal? Hinter diesem Künstlernamen verbirgt sich – wie berichtet – Wolfgang Kaminski, den nicht nur viele Herdecker als Konzertveranstalter etwa von Udo Jürgens und Heino oder als Manager von Roy Black, DJ Ötzi und manch anderen kennen. Seit vielen Jahren widmet er sich auch der Fotografie und Malerei. Nach der Bundestagswahl 2017 entstand die Idee zum Bild „Deutschlandflagge“, berichtet der 66-Jährige. „Ich wollte die wichtigsten politischen Farben abbilden, zumal Schwarz-Rot-Gold bzw. -Gelb ja auch für dieses Land stehen. Und wer genau hinschaut, entdeckt auch Grün und Blau in dem Gemälde.“
Zerrissenheit zeigt sich
Generell sind die Werke von Max Heide farbenfroh. In diesem konkreten Fall kommt noch eine weitere Symbolik zum Tragen: Die Konturen seiner Nationalfahne sind nicht scharf voneinander abgetrennt. „Sie spiegeln die Zerrissenheit wider. Im Bild wird deutlich, dass vieles unklar scheint“, erklärt der Künstler.
Sein Hamburger Künstler-Management bot Heides „Deutschlandflagge“ dem Bundestag an. Dessen Vizepräsident Wolfgang Kubicki von der FDP erfuhr davon. „Eigentlich hatten wir uns zur Übergabe dann passenderweise zum Mauerfall-Gedenken einen Tag vor dem 9. November verabredet, mussten das Treffen dann aber verschieben“, erzählt der Herdecker, der selbst gute Beziehungen in die Hauptstadt hat.
Einige Tage später kamen dann die beiden Wolfgangs in den Räumen des Journalistenclubs von Axel Springer im 19. Stock des Berliner Verlagshauses zusammen. Kaminski: „Es war ein sehr anregendes Gespräch. Und was Kubicki über mein Gemälde gesagt hat, hat mich gefreut und stolz gemacht.“
Für den FDP-Politiker spiegelt das Deutschland-Bild von Max Heide „in seinen Farbschattierungen nicht nur die gesellschaftliche und politische Vielfalt in unserem Land wider. Dieses Kunstwerk wird auch im Lichte der historischen Betrachtung bedeutungsvoller.“ Der bekannte Bundestags-Vize zitiert dazu einen Sinnspruch aus der Zeit der Befreiungskriege, als es im Volksmund zu den deutschen Farben hieß: „Aus der Schwärze der Knechtschaft durch blutige Schlachten ans goldene Licht der Freiheit.“
Erinnerung an Mauerfall
Wie auch beim Mauerfall 1989 kamen demnach die Deutschen in der DDR aus der Schwärze der Knechtschaft. „Zum Glück gelangten sie nun durch unblutige Schlachten ans goldene Licht der Freiheit. Die Erinnerung an diesen Meilenstein der deutschen Geschichte hat Max Heide einzufangen versucht. Ich finde, es ist ihm gelungen“, so der FDP-Politiker.
Über dieses Kompliment freut sich Wolfgang Kaminski ebenso wie die Tatsache, dass er nun zu einem illustren Kreis gehört. „In der Gemäldesammlung des Bundestages tauchen viele prominente Namen auf.“ Der Herdecker empfindet es „als Ehre“, dass seine Flaggen-Interpretation nun dazu gehört.