Herdecke. . Zur Entlastung in der Betreuung sind 16 Wochenstunden mehr pro Grundschule im Gespräch. Zahlen sollen das teils Eltern mit höheren Einkommen.

In den Herdecker Grundschulen soll es mehr Personal für den Offenen Ganztagsbereich geben. Um 63 Wochenstunden zusätzlich geht es dabei. Finanziert werden soll die Mehrausgabe ungefähr zur Hälfte durch höhere Beiträge und die Schaffung zusätzlicher Beitragsstufen bei den besser Verdienenden . Die Verwaltung soll diesen Wunsch des Jugendhilfeausschusses jetzt bei der Erstellung der Haushaltsvorlage für das nächste Jahr einarbeiten. Beschlossene Sache ist der Vorschlag damit noch nicht.

Angebot am Limit

Mehr Räume im Bestand sehe er für den Offenen Ganztag nicht, sagt Dieter Joachimi.

Ein Flaschenhals seien auch die Mensa-Plätze.

Für alle im Februar angemeldeten Kinder gebe es Platz, auf der Warteliste stünden 18 verspätet Hinzugekommene.

Seit anderthalb Jahrzehnten gibt es den offenen Ganztag an allen vier Grundschulen in Herdecke. „Anfangs mussten die Eltern eingefangen werden, heute rennen sie uns die Bude ein“, so Dieter Joachimi, Beigeordneter auch für den Bereich Jugend und Soziales, im Ausschuss. Auf den Ausbau der Kapazitäten soll nun ein qualitativer Zugewinn folgen. „Wir haben das gesamte System von Anfang an knapp bemessen“, erklärt Joachimi den Nachholbedarf. Mehr OGS-Plätze hätten auch zu mehr Leitungsaufgaben geführt, auch die Betreuung der Flüchtlinge sei eine zusätzliche Herausforderung.

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Die Verwaltung schlägt vor, den Personalschlüssel zu verändern und dadurch jeder Grundschule im Schnitt gut 15 Wochenstunden mehr zuzubilligen. Kosten dafür: Rund 74 000 Euro im Jahr. Zahlen sollen das Eltern mit einem Jahreseinkommen ab 75 000 Euro. Wer noch deutlich mehr verdient, den dürfen die Städte neuerdings mit bis zu 185 Euro zur Kasse bitten. In den übrigen Beitragsgruppen soll sich nichts ändern.

Erhöhte Standards

Bei einer Gegenstimme folgte der Fachausschuss dem Vorschlag der Verwaltung. Christian Brandt (CDU) begrüßte ihn ausdrücklich. Andreas Disselnkötter von den Grünen hakte bei Joachimis Bemerkung ein, dass die Ansprüche der Eltern gestiegen seien. Vielleicht könne das ja ein Ansatz sein, bei einem erhöhten Standard künftig mehr Akzeptanz bei allen Eltern für erhöhte Beiträge zu finden.

DER KOMMENTAR

Von Klaus Görzel

Ein Beitrag zur Entspannung

Der Offene Ganztag ist zu einem ausgesprochenen Erfolgsmodell geworden. Auch wenn die Eltern nicht darauf angewiesen sind, lassen sie ihre Sprösslinge gerne bis zum Nachmittag in der Schule einschließlich Essen und Freizeitangeboten.

Wer A sagt, muss auch B sagen. Von daher ist es konsequent, dass die Stadt Herdecke nun auch dem gestiegenen Anspruch an die Qualität entsprechen will. Dabei geht es nicht um eine Luxusversorgung, sondern um Entspannung im Betrieb. Sehr auf Kante ist er bislang genäht, so der Dezernent.

C haben die Herdecker auch schon gesagt. An vier Grundschulen im Stadtgebiet gibt es vier Mal ein Offenes Ganztagsangebot. Nahezu keine Warteliste (auf rechtzeitige Anmeldungen bezogen) – da träumen die Eltern in vielen anderen Städten von.