Herdecke/Wetter. . Nach einem Besuch im Fitnessstudio haben sich zwei Brüder eine Schlägerei mit einem 27-Jährigen geliefert. Wer hat den Streit begonnen?
Vor einem Fitness-Studio in Herdecke sollten zwei Brüder aus Wetter einem anderen Sportler eine schmerzhafte Abreibung verpasst haben. Jetzt saß das Duo wegen gefährlicher Körperverletzung in Wetter auf der Anklagebank. Beide beteuerten ihre Unschuld und stellten den Gegner als Aggressor dar.
Fakt ist, dass es am Abend des 28. August vor dem Fitnessstudio zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen den Brüdern und dem späteren Geschädigten kam, bei der Letzterer den Kürzeren zog. Laut Anklage sollte das Duo ihn nach dem Training abgepasst, mit Schlägen traktiert und dabei auch verletzt haben.
Mann soll sich schon im Fitnessstudio aggressiv verhalten haben
Nun befasste sich das Amtsgericht Wetter mit dem Zwischenfall. Doch den Vorwurf, den Reigen eröffnet zu haben, wollten die 27- und 37-jährigen Männer aus Wetter so nicht auf sich sitzen lassen. Beide erklärten, der Gegner habe sich bereits im Fitnessstudio auffällig aggressiv verhalten, draußen sei es zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen und dann habe der Mann den Älteren von ihnen angegriffen.
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Der habe sich nur gewehrt, und der Jüngere habe eingegriffen, um die Streitenden zu trennen. Eine Version, die der Begleiter der Brüder später im Zeugenstand im Wesentlichen bestätigte. Er war es auch, der von Drohungen und Beleidigungen von Seiten des Kontrahenten sprach.
Keine unbeteiligten Zeugen
Der Geschädigte, ein 27-jähriger Mann aus Herdecke, schilderte das Ganze in der Verhandlung anders. Er bestätigte den Vorwurf – wenn auch nicht widerspruchsfrei. „Ich habe nicht angefangen. Ich wollte auch kein Problem haben“, versicherte er.
Unbeteiligte Augenzeugen, die die komplette Auseinandersetzung sahen, standen dem Gericht nicht zur Verfügung. Die Vertreterin der Staatsanwaltschaft formulierte es in ihrem Plädoyer treffend: „Ich kann nicht ausschließen, dass der Geschädigte tatsächlich der Aggressor war.“ Es könne sein, dass er wirklich den ersten Schlag geführt habe und die Verletzungen durch das nachfolgende Gerangel entstanden seien. Sie beantragte Freispruch.
Dem schlossen sich die Verteidiger der Brüder an. Und auch aus Sicht von Richter Dr. Johannes Kuhn bestanden Zweifel an der Schuld der Angeklagten. Für die endete die Sache mit dem erhofften Freispruch.