Volmarstein. . Familie Schepers übernimmt das Restaurant in Volmarstein von Kaspar-Dietrich Feldhaus und verzichten auf den Neubau. Die Eröffnung ist im Oktober.

Beinahe ein halbes Jahrhundert war die „Margarethenhöhe“ an der Von-der-Recke-Straße 57 im Besitz der Volmarsteiner Familie Feldhaus. Nun haben Gebäude und Restaurant, das bereits seit dem 8. Juli geschlossen ist, neue Eigentümer: Sabine und Stefan Schepers.

Sie sind derzeit im 25. Jahr noch Betreiber des Restaurants „Zur Reithalle“. In der „Margarethenhöhe“ werden sie nach einigen Wochen der Renovierung ab Ende Oktober ihre Gäste bewirten.

Übergabe der Margarethenhöhe an Familie Schepers

Seit über zwei Jahrzehnten servierten die Pächter in der „Margarethenhöhe“ internationale sowie in erster Linie deftige Küche vom Balkan. „Von 1996 bis 2010 hat Dinko Grubisic, der davor den ,Zander’ bewirtschaftete, die Margarethenhöhe betrieben.

"Danach übernahm sein Sohn Dalibor", erzählt Kasper-Dietrich Feldhaus. 2013 übernahm Frano Grgic das Lokal, nachdem er bereits drei Jahre dort als Servicekraft gearbeitet hatte. Wiederum drei Jahre später kam Kresemir Janic. Er habe die Gastronomie bis zuletzt gemeinsam mit seiner Frau gestemmt und sei tagsüber bereits einer anderen Arbeit nachgegangen.

„Die Übernahme von dem ehemaligen Pächter Janic erfolgte einvernehmlich“, betont Kaspar-Dietrich Feldhaus. Dann erzählt der Volmarsteiner, dass er und sein Sohn Friedrich Peter längst einen neuen Lebensmittelpunkt in Schleswig-Holstein gefunden und ohnehin mit dem Gedanken gespielt hätten, sich von der Gastronomie zu trennen: „Wir haben überlegt, aus dem Restaurant Wohnungen zu machen.“

Neubau auf Hof Oberste Borg kam nicht voran

Familie Riehl baut „Margarethenhöhe“ 1965/66

Gustav Adolf Feldhaus, der Vater von Kaspar-Dietrich Feldhaus, hat im Jahr 1970 die „Margarethenhöhe“ von Familie Riehl gekauft.

Familie Riehl hatte eine Gaststätte an der Ecke Hagener Straße/Bahnhofstraße in Volmarstein. Als die Gemeinde Volmarstein die Hagener Straße erweiterte, musste das Gebäude weichen.

„Die Gemeinde sorgte dann dafür, dass Riehls das Grundstück an der Von-der-Recke-Straße bekamen, wo sie 1965/66 die Margarethenhöhe bauten. Benannte wurde das Restaurant nach Frau Riehl, die Margarethe hieß“, berichtet Kaspar-Dietrich Feldhaus.

Die neuen Eigentümer, Sabine und Stefan Schepers, werden das Restaurant „Zur Reithalle“ an der Köhlerstraße 4a noch bis zur Neueröffnung der „Margarethenhöhe“ weiterführen. Wie es dort weitergeht, ist derzeit noch offen.

Der letzte Pächter, Kresemir Janic, wohnt mit seiner Familie noch über der „Margarethenhöhe“, „und das soll auch so bleiben. Wir verstehen uns gut“, sagt Sabine Schepers.

Doch dann kam alles ganz anders. Denn das Zukunftsprojekt von Familie Schepers, ein Restaurant-Neubau auf ihrem Hof Oberste Borg, ging nur zögerlich bis gar nicht voran – aus Mangel an Handwerkern. Mitte Juni schließlich nahm deren Zukunftsplanung mit dem Angebot, die „Margarethenhöhe“ zu übernehmen, eine völlig unerwartete Wendung.

Und dann ging auf einmal alles ganz schnell. Statt im eigenen Neubau sind die Schepers nun bereits die Hausherren in der „Margarethenhöhe“ und darüber hinaus auch froh, dass noch keine Bauruine auf ihrem Grundstück steht. „Die Statik ist fertig, es ist alles abgesteckt, aber es gibt noch keine Bodenplatte“, so Sabine Schepers.

Sitzplatzkapazität verdoppelt

„Ich habe die Schepers damals in die Gastronomie Volmarsteins eingeführt und ihnen das Restaurant zur Reithalle verpachtet, weil ich der Meinung bin, dass sie ausgewiesene Fachleute sind. Stefan ist Koch, Sabine Hotelfachfrau, ich habe damals das Richtige gemacht“, meint Kaspar-Dietrich Feldhaus rückblickend.

Nun hat er noch einmal auf Familie Schepers gesetzt. „Wir waren uns schnell handelseinig. Und ich bin überzeugt, dass die Schepers auch hier eine Bereicherung für die Gastronomie in Volmarstein sind“, so Feldhaus weiter.

Erstmal renovieren

Sabine und Stefan Schepers („Wir fühlen uns etwas geehrt.“) werden nun bis Ende Oktober in erster Linie Küche und Theke renovieren. „Darauf konzentrieren wir uns zunächst einmal. Aber es gibt auch neue Stühle und Tische. Mit 120 Sitzplätzen plus Terrasse verdoppeln wir unsere Sitzplatzkapazität. Wir wollen auch ein bisschen Luft reinlassen, alles frischer gestalten. Und wir brauchen dann, wenn es losgeht, dringend Hilfe in der Küche und im Service, die wir jetzt schon einarbeiten könnten. Mehr Luft in der Küche bedeutet auch, dass mein Mann in Zukunft etwas kreativer arbeiten kann“, sagt Sabine Schepers.

Stefan Schepers nickt und fügt schmunzelnd hinzu: „Einen Dubrovnik-Teller wird es hier nicht mehr geben.“