Herdecke. . Während am Donnerstag, 5.7., die Ender Talstraße bis nachmittags gesperrt ist, prüft der Landesbetrieb, wie der abgerutschte Hang zu sichern ist.
Otto Normalverbraucher sagt bei einem oberflächlichen Blick auf Schadstellen, dass das „doch mal eben so“ zu reparieren sein müsste. Dabei wissen alle: Oft kommt es anders. So auch im Fall der Ender Talstraße.
Im unteren Abschnitt dieser Kreisstraße stehen seit Herbst 2017 vier Warnbaken und verengen die Spur. Aus gutem Grund, denn hier sackte die Fahrbahn ab, der Asphalt hat sichtbare Risse, die Leitplanke steht schief. Doch die Instandsetzungsarbeiten sind noch nicht in Sicht.
Untersuchungen laufen
Für dieses Teilstück auf Herdecker Stadtgebiet ist der Ennepe-Ruhr-Kreis zuständig. Der wiederum hat Straßen-NRW beauftragt, den Schaden zu begutachten und zu beheben. Kein leichtes Unterfangen, wie Gürsel Sivel vom Landesbetrieb auf Nachfrage mitteilt. Denn eigentlich sollten Fachleute noch im Laufe dieses Jahres an der Kreisstraße Hand anlegen. „Ich denke, dass die Arbeiten wohl nicht mehr 2018 beginnen. Noch ist unklar, was genau dort zu tun ist. Es zeichnet sich aber ab, dass es sehr aufwändig sein wird“, so Sivel.
Ehe diese „größere Angelegenheit“ anlaufen kann, muss Straßen-NRW die Ergebnisse eines beauftragten Gutachtens abwarten. Experten eines Geotechnik-Büros untersuchen derzeit den Hang, um dessen Stabilität einschätzen zu können. „Zu untersuchen war neben dem Oberbau vor allem die Situation darunter. Dabei geht es unter anderem um die Beschaffenheit der Erdschichten oder auch um Feuchtigkeit“, erklärt Sivel. Bekanntlich fließt der Selmkebach durch das Ender Tal.
Akuten Handlungsbedarf und Sorgen wegen eines weiteren Hangrutsches gebe es dort nicht, die Sicherungsmaßnahmen aus dem letzten Jahr (Risse verfüllt) reichen demnach. „Wenn wir dort jetzt tätig würden, wäre das Geldverschwendung“, meint der Fachmann von Straßen-NRW.
Denn ehe der Landesbetrieb dort aktiv werden kann, müssen auch finanzielle Aspekte in den Fokus rücken und noch weitere Abstimmungen erfolgen. „Zu prüfen ist auch noch, wie es um die Beschaffenheit der Böschung und der Bäume bestellt ist“, sagt Sivel. Sollte dort ein Eingriff in das Landschaftsbild mit Baumfällungen nötig werden, müssten davon auch Umweltbehörden erfahren. „Wir müssen immer die Gesamtsituation betrachten und können nicht durch Arbeiten an einer Stelle den ganzen Abschnitt destabilisieren.“
Wie kompliziert solch eine Hangsicherung sein kann, hat Straßen-NRW vor einiger Zeit in Lüdenscheid erfahren. Dort mussten Fachleute einen Straßendamm in einer Tiefe von knapp fünf Metern neu aufbauen. Bei solchen Maßnahmen warten durchaus Überraschungen im Erdreich, berichtet der Bauingenieur.
Am Donnerstag voll gesperrt
Die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Südwestfalen (Außenstelle Hagen), sperrt am 5. Juli ab 8 Uhr bis in den frühen Nachmittag in Herdecke die Ender Talstraße zwischen der B226/Gederner Straße und der Einmündung An der Schlage. Zur Vorbereitung der Fahrbahnerneuerung werden an diesem Donnerstag Voruntersuchungen im Fahrbahnbereich durchgeführt.
Für diese kurzzeitige Sperrung der Kreisstraße (K11) wird keine Umleitung gesondert ausgeschildert, die Verkehrsteilnehmer werden gebeten, den Bereich großräumig zu umfahren.