Wetter/Gevelsberg. . Die technische Fusion der Sparkasse Gevelsberg mit Wetter am Wochenende ist geglückt. Der Vorstand verbrachte ruhige Stunden beim Notdienst.
Die Anspannung vor diesem Wochenende war groß. Was hätte nicht alles bei der technischen Fusion der beiden Sparkassen Gevelsberg und Wetter passieren können? Welche Streiche hätten die Computer den Bank-Mitarbeitern machen können, wenn aus den zwei Datensystemen der beiden Geldinstitute eins gemacht wird? Am Ende gab es dann aber Erleichterung. Nach monatelangen Vorbereitung verlief am „Tag X“ alles wie am Schnürchen.
Am Samstagnachmittag spürten die beiden Herren mit den dunklen Anzügen und den roten Krawatten ihre Füße. Vorstandsvorsitzender Thomas Biermann und sein Stellvertreter Michael Hedtkampt hatten sechs Stunden Dienst in der Schalterhalle der Gevelsberger Sparkassen-Hauptstelle geschoben. Sie beobachten ihre Kunden genau. Wenn der Geldautomat zu rattern beginnt, dann kommt die Erleichterung. Dann zahlt er Geld aus. Wenn nicht, dann gibt es persönliche Erklärung vom Vorstand.
Nur zeitweise in Betrieb
„Zeitweise funktionieren die Bankautomaten“, sagt Thomas Biermann. Zeitweise aber während der komplizierten Umstellung auch nicht. „Die Schlangen, die wir sonst an Samstagen haben, sind ausgeblieben“, betont der heimische Sparkassen-Chef. Alle Kunden wurden angeschrieben und auf die Probleme während des Fusions-Wochenendes hingewiesen. Und Petrus hatte mit der hiesigen Sparkasse dann auch ein Einsehen und hatte für ein eiskaltes Wetter gesorgt, bei dem noch nicht einmal das Geld ausgeben Spaß macht.
„Wir waren aber niemals allein“, betont Biermann, „viele haben es wohl für Fake-News gehalten, dass wir zwei vom Vorstand hier selbst Rede und Antwort stehen.“ Die hätten dann erstaunt festgestellt: „Sie sind ja wirklich hier.“ Andere sind nur einmal auf ein Pläuschchen vorbei gekommen. Einige hatten aber die Warnung vor den Einschränkungen im Zahlungsverkehr einfach verdrängt. „Ach, das war an diesem Wochenende?“, war ein Satz, den Biermann und Hedtkamp nicht nur einmal gehört haben.
Verärgerte Kunden habe es aber nicht gegeben. Alle hätten großes Verständnis gezeigt, auch in den Filialen, wo am Samstag weitere Sparkassen-Angestellte Rede und Antwort standen. Und auch am Telefon gab es demnach keinen Sturm der Entrüstung von enttäuschten Bankkunden. Die Zentrale war ausnahmsweise am Samstag besetzt worden, um Fragen zu beantworten. „Ein einziger Anruf ist in der ganzen Zeit bei uns eingegangen. Und da wollte jemand etwas für einen Bausparvertrag wissen“, berichtet Biermann.
Startschuss in Wetter
Die Umstellung hatte bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag im Bereich Wetter begonnen. Schon in den Mittagsstunden konnten die Experten Entwarnung geben. Alles lief wieder im Normalbetrieb. In den frühen Morgenstunden am Sonntag machte sich dann ein Leitstand aus zwei angereisten Experten der Finanzinformatik in Frankfurt und zehn Mitarbeitern der heimischen Sparkasse in Gevelsberg an die Arbeit, aus zwei eins zu machen und die technische Fusion, die der Sparkasse insgesamt eine Million Euro kostet, abzuschließen.
Da war aber der Schalterdienst von Thomas Biermann und Michael Hedtkamp längst beendet. Ihr Fazit? „Wir fanden es schön, mal einen ganzen Tag mit unseren Kunden in Kontakt zu kommen. Es ist schon interessant, wenn man mit den Anliegen so direkt konfrontiert wird.“ Alle seien freundlich und verständnisvoll gewesen. Alles gut also, wenn da die Füße nicht wären...