Herdecke. . Viele Interessenten meldeten sich bei der HGWG für die 25 neuen Wohnungen am Bahnhof Herdecke. Die Mieter auch aus der Region ziehen im Mai ein.
Gewissermaßen ist bald Halbzeit am Bahnhof. Die Herdecker Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (HGWG) steht nun kurz vor der Vollendung des zweiten Bauabschnitts. Konnten im ersten Wohnblock an der Walter-Freitag-Straße die Mieter bereits 2016 einziehen, folgt nun im April und Mai die Übergabe der Schlüssel für weitere 25 Wohnungen im direkt angrenzenden Gebäude. Im Sommer dann geht es im hinteren Teil des Geländes weiter, dort entstehen bis Ende 2019 zehn Kettenhäuser mit 20 Einheiten. Nach 15 Monaten Bauzeit dürfte dort dann nichts mehr an die einstige Brachfläche unterhalb des alten Steinbruchs erinnern.
Doch zurück in die Gegenwart. Zum vierten Mal trafen sich nun in der früheren Ladestraße nach zwei ersten Informationsabenden in der Aula der Friedrich-Harkort-Schule die neuen Mieter, die sich erfolgreich für den zweiten Bauabschnitt beworben hatten. Die HGWG berichtet von 78 Interessenten, die sich in einer Prioritätenliste für einzelne Wohnungen eintragen konnten. „Teilweise hatten wir bis zu 14 Bewerbungen für eine Wohnung“, teilten die Projektverantwortlichen mit. Das Losverfahren musste dann entscheiden, so dass bald Neubürger aus Essen, Hagen, Iserlohn oder Gevelsberg dort einziehen.
Auch Herdecker ziehen um
Nicht zu vergessen die Herdecker, die eine neue Bleibe am Bahnhof finden. So stellte sich nun beim jüngsten Treffen im Gemeinschaftsraum des ersten Gebäudes eine heimische Kita-Mitarbeiterin vor, die erst kürzlich den Zuschlag bekommen habe. Auch sie freut sich, bald mit Mann und Kind zur Walter-Freitag-Straße umziehen zu können.
An zwei langen Tafeln saßen die neuen Mieter. Und beim Blick in die Gesichter zeigte sich, dass die HGWG die Idee des generationenübergreifenden Wohnprojekts auch im zweiten Bauabschnitt umsetzen kann. Kleine Kinder saßen auf dem Schoß ihrer Eltern, während bei der Frage nach älteren Semestern von 60 oder 70 Jahren auch einige Finger nach oben gingen.
Gute Lage und Anbindung
Was lockt diese Leute zum Bahnhof? Die Lage mit der Nähe zum Herdecker Stadtzentrum nannten einige als Argument. Hinzu komme die günstige Verkehrsanbindung. Auch das nachhaltige Wohnen, die Kulisse vor dem alten Steinbruch mit dem kleinen Park und einer gewissen Naturnähe sehen einige als Vorteil. Und dann sei da noch die Gemeinschaftlichkeit, dass ältere und jüngere Mieter miteinander leben bzw. sich – wie gewünscht – unterstützen sollen.
Auch die HGWG blickt zufrieden auf den zweiten Bauabschnitt, der rund fünf Millionen Euro kostet. Bis auf eine der 25 Wohnungen, die zwischen 52 und 114 Quadratmeter groß sind, seien alle vergeben. 14 Einheiten sind öffentlich gefördert. Wer den Wohnberechtigungsschein vorlegen kann, zahlt 5,25 Euro Miete pro Quadratmeter. Elf Einheiten sind frei finanziert, hier liegt der Quadratmeterpreis zwischen 8,20 und 8,80 Euro. Zum Gebäude gehören auch zwei Penthouse-Wohnungen. Das Energieeffizienzhaus bietet zudem eine Wärmeschutzverglasung, elektrische Rollläden und eine bedarfsorientierte Raumlüftung mit Wärmerückgewinnung.
Die neuen Mieter können zwölf Tiefgaragen-Plätze zum Parken ihrer Autos nutzen, außerhalb des Gebäudes stehen zudem bis zu 24 Stellflächen zur Verfügungen. Die HGWG verhandelt darüber noch mit der Stadt Herdecke.