Wetter. . Chemische Experimente gibt es am GSG in Wetter derzeit nur im Film. Beim Umbau der naturwissenschaftlichen Räume gibt es Probleme.

  • Die naturwissenschaftlichen Räume am Gymnasium werden umfassen saniert
  • Doch die Bauarbeiten liegen derzeit still
  • Die Stadt Wetter hat sich vom verantwortlichen Architekten getrennt

Probieren geht über studieren – diese Binsenweisheit werden Lehrer in naturwissenschaftlichen Fächern sicher gerne unterschreiben. Mit dem Probieren ist es allerdings am wetterschen Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) derzeit nicht weit her. Der naturwissenschaftliche Trakt der Schule wird saniert, endlich. Nach gut 30 Jahren sollen 1,5 Millionen Euro investiert werden, ein Teil des Geldes stammt aus dem Landesprojekt „Gute Schule 2020“, das den Kommunen kostengünstige Kredite gewährt. Doch jetzt liegt die Baustelle still.

Suche nach neuem Planer

Im August 2016 hatte Architekt Mohamed El Hinati die Pläne für den Umbau des Traktes vorgestellt, in diesem Sommer begannen die Arbeiten, Ende des Jahres sollte der erste Bauabschnitt fertig sein. Dieser Zeitplan lässt sich nicht mehr einhalten. „Wir haben uns von dem Architekten getrennt“, sagt Manfred Sell, städtischer Fachbereichsleiter Planen und Bauen. Derzeit sei man auf der Suche nach einem Planer, der die Sanierungsarbeiten weiterführt.

Keine innenliegenden Räume mehr

Dabei geht es konkret um zwei Biologie-, zwei Chemie- und zwei Physikräume sowie drei Räume für textiles Gestalten, einen Arbeitsgemeinschaftsraum sowie Vorbereitungsräume, die nicht nur modernisiert werden, sondern anschließend auch den sicherheitstechnischen Anforderungen genügen müssen. Ziel der Umbauarbeiten war auch, keine innenliegenden Räume mehr zu haben, barrierefrei zu werden und Platz für die Arbeitsvorbereitung der Lehrer zu schaffen.

Zur Finanzierung wurde ein entsprechendes Förderdarlehen in Höhe von 234 907 Euro bei der NRW-Bank über das Landesprogramm „Gute Schule 2020“ für das Jahr 2017 beantragt. Bis 2020 steht der Stadt Wetter insgesamt ein Kreditvolumen von 939 627 Euro zur Verfügung. Die Kredite sind für die Städte zinsfrei, die Tilgungszahlungen übernimmt für 20 Jahre das Bundesland.

Abbruch ist erfolgt

Insgesamt geht es bei der Sanierung am Geschwister-Scholl-Gymnasium um eine Fläche von 1260 Quadratmetern. Im ersten Bauabschnitt sollen sieben Räume fertiggestellt werden, für die letzten beiden Räume war ein zweiter Bauabschnitt 2018 geplant. „Die Abbrucharbeiten sind erfolgt, die Baustelle ist eingerichtet“, beschreibt Manfred Sell den derzeitigen Stand der Arbeiten. Der neue Architekt müsse nun die Planungen im Detail überarbeiten. „Wir hoffen, dass bis zum Frühjahr 2018 der erste Bauabschnitt abgeschlossen werden kann.“

Gemeinsam mit der Schulleitung und der Schulverwaltung sei man zudem dabei, eine Notlösung für den Unterricht zu finden. Denn: Statt zum Beispiel chemische Experimente selbst durchzuführen, müssen sich die Schülerinnen und Schüler des GSG derzeit mit Filmen begnügen. „Wir werden prüfen, ob wir mit dem Unterricht an andere Stellen ausweichen können“, sieht Bürgermeister Frank Hasenberg Handlungsbedarf. Eventuell müsse man Schüler dazu auch transportieren.

Natürlich könne man nicht erwarten, dass der gesamte naturwissenschaftliche Unterricht ausgelagert werde, so Hasenberg. „Die Schule muss ihren dringenden Bedarf im Rahmen des Lehrplans ermitteln. Und wir versuchen dann, das möglich zu machen.“