Volmarstein. . Die Evangelische Stiftung Volmarstein steigerte 2016 den Umsatz. Neben vielen Erfolgen gibt es ein Novum: Erstmals wurden Mitarbeiter entlassen.
- Umsatz im vergangenen Jahr auf 252 Millionen Euro gesteigert
- Erstmals müssen aber zehn Mitarbeiter entlassen werden
- Krankenhäuser entwickeln sich erfolgreich
Beeindruckende Bilanzzahlen mit einem Wermutstropfen: Die Evangelische Stiftung Volmarstein (ESV) ist auch 2016 gewachsen. Der Jahresumsatz stieg auf 252 Millionen Euro, gegenüber 2011 bedeutet das eine Steigerung von 41 Prozent. Im Fünf-Jahres-Vergleich gab es auch einen Sprung bei der Mitarbeiter-Anzahl, aktuell sind es 3230 und 650 mehr als 2011. Durch ESV-Einrichtungen in Schwelm oder Dortmund entstanden 350 neue Stellen, 300 weitere Arbeitsplätze kamen auf dem Stiftungs-Gelände oder in bestehenden Häusern hinzu.
„Wir blicken auf ein erfolgreiches und intensives Jahr zurück“, sagten Pfarrer Jürgen Dittrich und Markus Bachmann vom ESV-Vorstand beim Pressegespräch. Die Strategie, die auf 2020 ausgerichtet ist und Schlagworte wie Spezialisierung, Qualifizierung oder Verzahnung umfasst, gehe weitgehend auf. Stolz ist das Führungs-Duo auch auf das organische Wachstum, also ohne neue Beteiligungen. „Das betrifft das gesamte Unternehmen und nicht nur einzelne Geschäftsbereiche“, so der kaufmännische Fachmann Bachmann.
Viel Wachstum in Krankenhäusern
Dennoch sticht die besondere Entwicklung in den Krankenhäusern hervor, hier gab es das stärkste Jahr überhaupt. Die drei Standorte Volmarstein, Hagen-Haspe (Mops) mit der neuen Kardiologie und Hörde mit der jungen Ortho-Klinik sorgten 2016 dank erheblicher Leistungssteigerungen für einen Umsatz von 98,6 Mio. Euro und ein Plus von 16,4 Prozent. „Unser größtes Problem ist weiter die Refinanzierung. Wir bieten Medizin in einem Umfang von rund zwei Millionen Euro als reine Investition in die Zukunft an, ohne dass wir diese in den nächsten drei Jahren von Kostenträgern erstattet bekommen“, berichtet Bachmann.
Viele Veränderungen stehen auf dem Volmarsteiner Stiftungs-Gelände an. Der Umbau der orthopädischen Klinik ist im vollen Gang, nach der abgeschlossenen Sanierung der Ambulanz im Sommer 2016 geht es von oben nach unten weiter. Im letzten Schritt soll bis Ende 2018 die erste Etage fertig sein. „Wir sind dankbar für die überwiegend verständnisvollen Reaktionen der Patienten“, so Dittrich. Die Maßnahme sei trotz der Belästigung ein Stück Zukunftssicherung und wegen alter Bauteile aus den 1960-er Jahren nötig.
Umstrukturierungen prägen weitere Geschäftsbereiche. Die 2016 gegründete Therapie-Gesellschaft TDV habe sich vor allem für die Reha-Technik dank der übergreifenden Bereitstellung von Hilfsmitteln bereits bewährt, zudem gab es neue Sportgeräte für ambulante und stationäre Patienten. Der Spatenstich für den Bau von zwei neuen Kinderheimen soll Ende 2017 erfolgen, Erwachsene sollen in Wohneinrichtungen außerhalb des Geländes ein neues Zuhause finden.
BBW-Küche wird abgewickelt
Neu orientieren müssen sich zehn Köche aus dem Berufsbildungswerk, denen die ESV wegen Umstrukturierungen (die Essensversorgung läuft bald über das Tiefkühlsystem „cook and freeze“) betriebsbedingt kündigte und auch keinen Ersatzarbeitsplatz anbieten konnte. „Das ist bedauerlich, wir bemühen uns, die Leute weiter zu vermitteln“, so der ESV-Vorstand. Die Entlassungen sind ein Novum in der langen Stiftungs-Geschichte.