Herdecke. . Für den dritten Bauabschnitt am Bahnhof Herdecke bzw. alten Steinbruch gibt es zwei Interessenten, darunter die Wohnungsgesellschaft HGWG.
- Zwei Bewerbungen für Investorenwettbewerb der Stadt Herdecke
- Jury prüft Unterlagen und legt sie dann der Politik vor
- HGWG hofft auf erneuten Zuschlag
Im Januar rief die Stadt Herdecke einen Investorenwettbewerb auf, um mit einem Partner den dritten Bauabschnitt am Bahnhof umzusetzen. Zwei Bewerbungen gingen für die Fläche in der Walter-Freitag-Straße ein, darunter eine der Herdecker Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (HGWG).
„Wir haben schon die ersten beiden Abschnitte entwickelt, daher fanden wir es logisch, dass wir uns auch um den dritten Teil kümmern wollen“, sagte HGWG-Geschäftsführer Klaus-Dieter Gördes. Aus seiner Sicht habe die Gesellschaft das erste Haus am alten Steinbruch schon gut hinbekommen, derzeit entsteht daneben die zweite Wohnanlage mit 25 Einheiten (Einzug im nächsten Jahr).
Zehn Kettenhäuser und sozialer Wohnungsbau
Die noch freie Fläche zwischen Bahngleisen und altem Steinbruch ist rund 4000 Quadratmeter groß.
Der Bebauungsplan sieht für den Bereich sogenannte Kettenhäuser vor, die in definierte Baufenster geplant werden können. Dabei gilt es nicht nur, gestalterische Vorgaben zu berücksichtigen, sondern auch gewisse Standards wie Balkone oder Terrassen einzuplanen.
In jedem der zehn Gebäude dürfen maximal drei Wohneinheiten errichtet werden.
Auch Richtlinien zum sozialen Wohnungsbau müssen erfüllt werden (ungefähr ein Drittel der Bauten ist frei finanzierbar). Zwei Jahre nach Vertragsabschluss muss der Baustart erfolgen.
Vor dem Investorenwettbewerb hatte sich die HGWG lange mit einer klaren Positionierung zurückgehalten, ob sie die gesamte Fläche am Bahnhof in Angriff nehmen will. Doch da im dritten Bauabschnitt 60 bis 65 Prozent der Gesamtgeschossfläche in den insgesamt zehn Gebäuden als geförderter Wohnraum ausgewiesen werden soll, sieht sich die Gesellschaft als passender Partner, zumal die Berücksichtigung sozialer Aspekte zu ihren Hauptaufgaben gehört. Sollte das kommunale Wohnungsunternehmen erneut den Zuschlag erhalten, will es auch wieder mit dem Planungsbüro Post und Welters aus Dortmund zusammenarbeiten.
Vorlage bis Sommer erarbeiten
Zuvor muss allerdings eine Jury aus Vertretern der Herdecker Politik und Stadtverwaltung die beiden Bewerbungen bewerten. Daniel Matißik als Leiter des Bau- und Planungsamtes wollte auf Anfrage keine Namen verraten. Er schaue sich nun nach Ablauf der Frist die Unterlagen zunächst intensiv an, um sie den Jury-Mitgliedern beim nächsten Treffen vorstellen zu können. Noch nicht ganz klar ist, ob dann eine Empfehlung aus diesem Gremium schon in der nächsten politischen Ausschuss-Runde und zur Ratssitzung bis zum Sommer vorliegt. „Das streben wir an“, so Matißik.
Angesichts geringer Erfahrungswerte könne er auch nicht beurteilen, ob zwei Bewerbungen eher eine enttäuschende Ausbeute seien oder es eher auf die Qualität und nicht auf die Quantität ankomme.