Herdecke. . Das Mini-Hotel lockt weiter Gäste aus der ganzen Welt nach Herdecke. Gründerin Ines Berger hat die Nachfolge geregelt.

  • Ines Berger hat einen Nachfolger für ihr Mini-Hotel gefunden
  • Seit Februar ist eine Betreibergesellschaft verantwortlich, die von Karl Ewald Dörken geführt wird
  • Nach kurzer Renovierungsphase ist das Haus wieder geöffnet

„Es muss jemand sein, der es mit Liebe macht“, hatte die Betreiberin des Herdecker Minihotels im Oktober 2016 gesagt, als sie sich an die Redaktion wandte, um einen Nachfolger für das Hotel zu finden, das als eines der kleinsten in der Welt die Stadt international bekannt gemacht hat. Karl E. Dörken hat den Artikel gelesen und gleich bei Ines Berger angerufen.

Nun will der ehemalige Dörken-Chef, heutige Aufsichtsrat und Geschäftsführer der Dörken-Tochter Delta Wohnungsbau nicht selbst ins Hotelfach einsteigen. Die notwendige Liebe zum Objekt bringt er aber dennoch mit. Für den Hotelbetrieb wurde eine Gesellschaft gegründet, die nicht nur das Minihotel, sondern auch später das geplante Gästehaus im Kötterhof betreiben soll. Ines Berger hat sich von dem Konzept, das Karl E. Dörken ihr präsentiert hat, überzeugen lassen und schweren Herzens von „ihrem Hotel“ Abschied genommen. 46 Jahre war sie dort Gastgeberin, hat die drei Zimmer für die Gäste vorbereitet, den Hochzeitspaaren Rosenblätter auf die Bettdecke gestreut und morgens frische Brötchen an die Haustür geliefert. Im Mai diesen Jahres feiert Ines Berger ihren 93. Geburtstag. Zeit, aufzuhören, wie die alte Dame im Oktober befand.

Über Stadgrenzen hinweg bekannt: Das vermeintlich kleinste Hotel Deutschlands befindet sich in Herdecke.
Über Stadgrenzen hinweg bekannt: Das vermeintlich kleinste Hotel Deutschlands befindet sich in Herdecke. © Susanne Schlenga

Ein paar Wochen war die kleine Herberge nun geschlossen. „Wir haben ein paar Handwerker durch das Haus geschickt und ein wenig renoviert“, sagt Jessica Richter-Herold, bei der Delta Wohnungsbau als Architektin aktiv. Vor allem mussten Rauchmelder installiert werden. Doch auch das Inventar wurde noch einmal auf Vordermann gebracht. Weil nun die Hotelbetreiberin nicht mehr auf der anderen Straßenseite auf die Gäste wartet, habe man ein Zahlenschloss installiert, das über einen Code den Hotelnutzern Einlass gewährt. „Der Gast ist jetzt praktisch sein eigener Herr“, beschreibt Dörken das Hotel-Konzept für das Mini-Hotel. Gebucht wird über eine Internetseite, die derzeit neu erstellt wird. Betreut wird das Hotel künftig von Andrea Schüren, die sich zwar nicht immer persönlich um die Gäste kümmert, aber dafür Sorge trägt, dass es den Gästen im Haus an nichts fehlt. Nur für die Brötchen am Morgen müssen die Mini-Hotel-Besucher nun selbst sorgen. „Mit einem Spaziergang durch das schöne Herdecke“ sieht Karl Dörken darin kein Problem.

Einheit mit Gästehaus

Ab Ende 2018 wird das Minihotel zu­sammen mit dem Gäste­haus Kötterhof organisatorisch eine geschäftliche Ein­heit bilden. Dann werden insgesamt 11 Zimmer für Gäste zu Verfügung ste­hen, die in einem historischen Fach­­werkgebäude über­nachten und dabei den Charme eines außer­gewöhnlichen Ambientes genießen möchten. Neben den Stammgästen, die seit Jahren dem Haus am Bachplatz treu sind, stehen für die Miniaturausgabe eines Hotels noch weitere Interessenten auf der Liste. „Es gibt Gesellschafter, die darauf bestehen, zur Versammlung auf jeden Fall im Mini-Hotel zu übernachten“, weiß Karl Dörken.