Wetter/Herdecke. . Laut Ruhrgütebericht ist die Wasserqualität auch im Hengstey- und Harkortsee hervorragend. Im Kampf gegen die Wasserpest Elodea gibt es Pläne.

  • Laut 43. Ruhrgütebericht ist Wasserqualität hervorragend
  • Forschungsprojekt soll weitere Erkenntnisse bringen
  • Finanzierung und kommunale Beteiligung klären

Sauberes Wasser mit bekannten Begleiterscheinungen: Das ist die Hauptbotschaft des 43. Ruhrgüteberichts, den der Ruhrverband nun vorstellte. Auf den 218 Seiten gibt es neben vielen Analysen zwei Aspekte, die hervor stechen. Da wäre das Projekt Baden in der Ruhr, das 2017 am Baldeneysee in Essen verwirklicht wird. Und dann gibt es noch neue Erkenntnisse und Vorhaben, um besser mit der auch in Wetter und Herdecke bekannten Wasserpest Elodea umzugehen.

Das Vorkommen in diesem Jahr sei mit jenem in 2015 vergleichbar und konnte durch den flexiblen wie unbürokratischen Einsatz eines Mähbootes durch Vereine in Teilen bekämpft werden, berichtet Thomas Brinkmann. Der Ruhrverbands-Verantwortliche für die hiesigen Stauseen blickt zudem optimistisch auf ein Untersuchungsvorhaben, in dem es um nachhaltige Maßnahmen zur Reduktion der Wasserpflanzen gehen soll. „Das kann der Ruhrverband aber nicht allein stemmen“, so Brinkmann, der neben finanzieller Unterstützung des Landes NRW dabei auch die Städte an dem Fluss mit im Boot sitzen sieht. Im Zuge der Bestrebungen zur Aufwertung des Freizeitreviers am Hengstey- und Harkortsee werde der Ruhrverband Verantwortlichen aus Hagen, Wetter und Herdecke signalisieren, dass auch von ihnen Beiträge wünschenswert seien.

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In diesem Forschungsprojekt, das nach Klärung der Finanzfragen allerdings erst auf lange Sicht zu verbesserten Verhältnissen für die Wassersportler führen könnte, soll es um die Bekämpfung der auf der Oberfläche schwimmenden Grün- und Blaualgen durch Ultraschall und aktivierte Mikroorganismen gehen. „Zu prüfen wäre, ob das auch bei der Elodea-Bekämpfung klappt“, sagt Brinkmann. Der Ruhrverband denke auch über den Einsatz eines so genannten Spülbootes nach, mit dem die Wurzeln am Grund entfernt werden können.

Ausdehnung anderer Algenarten

Hoffnung macht Brinkmann, dass es in den Ruhrstauseen weitere Pflanzenarten gibt. Womöglich könnten artenreichere Mischbestände die dominante Elodea verdrängen. So tauchte im Harkortsee eine Armleuchteralgenart (Nitella mucronata) auf. Diese Leitart sei bei Vereinen willkommen, da ihre geringe Wuchshöhe die Wassersportnutzung nicht beeinträchtigt. Bisher sei diese Pflanze aber nur lokal entdeckt worden, während sie am Dortmunder Phoenixsee bewusst gesetzt wurde. Ein Ansatz im Forschungsprojekt: Auf einer Versuchsfläche sollen Wasserpflanzen mit geringer Wuchshöhe getestet werden, um den Seegrund zu beschatten und so hochwüchsigen Pflanzen wie der Elodea Licht zu entziehen.

Das Vorkommen der Armleuchteralgenart bestätige zudem die ökologische Qualität des Gewässers. Diese zeige sich am Harkort- und Hengsteysee auch durch den Fund dreier Großlaichkraut-Arten, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten in NRW stehen und zum Teil als ausgestorben galten.