Herdecke. . Tatort-Schauspieler Jörg Hartmann unterstützt in seiner Heimatstadt Herdecke einen Verein, der den Abriss des Koepchenwerk-Denkmals verhindern will.

  • Verein kämpft weiter gegen Abriss
  • Schauspieler in seiner Heimatstadt aktiv
  • Info-Stand an diesem Wochenende

Prominente Unterstützung für den Kampf, den Abriss eines Denkmals zu verhindern: Regina Schrader als Vereinsvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Koepchenwerk tauschte sich am Dienstag mit dem Herdecker Schauspieler Jörg Hartmann darüber aus, wie die alten RWE-Anlagen am Hengsteysee neu genutzt werden könnten.

Auch Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster kam hinzu und deutete Neuigkeiten an: „In diesem Monat noch wird wohl eine wichtige Vorentscheidung fallen, wie es mit dem Denkmal weiter geht. Das bürgerschaftliche Engagement in Herdecke gibt uns Rückenwind bei den Bemühungen zum Erhalt und wird auch von den Entscheidungsträgern wertgeschätzt.“ Auch Hartmann setzt optimistisch darauf, „dass die Vernunft siegen wird“ und RWE von den Abrissplänen absieht.

Landmarke wichtig für Region

Der im Osten Deutschlands lebende Herdecker, der durch seine Kommissar-Rolle im Dortmunder Tatort bekannt wurde, würde sich gerne noch mehr für den Erhalt einsetzen, „aber durch die Entfernung, meinen Beruf und die Familie ist das nicht so einfach.“

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Wobei der Architektur-Liebhaber Hartmann mit seiner zugespitzten Aussage im letzten Jahr (zur Unwirtschaftlichkeit des Koepchenwerk-Denkmals sagte er: „Dann kann man den Kölner Dom ja gleich mitabreißen“) schon viel Wirbel erzeugt hatte. Auch heute ist der 47-Jährige davon überzeugt, dass solche Landmarken erhalten bleiben müssen, kennzeichnen sie doch die Region und sorgen sogar international für Bekanntheit. „Hier am Hengsteysee ist ja noch vieles intakt. Und aus meinen Erfahrungen in Ostdeutschland kann ich sagen, dass aus verfallenen Bauwerken echte Perlen entstanden sind.“

Dementsprechend gehe es darum, nicht nur finanzielle Aspekte in den Fokus zu rücken, sondern Visionen für neue Nutzungsideen zu entwickeln. Das Bauwerk inmitten einer schönen Landschaft könnte ja auch Touristen aus dem Ruhrgebiet anlocken, die womöglich dann von oben den Ausblick genießen. Hartmann weiß, wovon er redet, stöberte er doch in jungen Jahren auch mal am Speicherbecken herum.

Kritik an Batterie-Speicher-Plänen

Laut Schrader haben die Bemühungen zum Denkmal-Erhalt deutschlandweit Kreise gezogen. Kritisch sieht sie die RWE-Ankündigung, auf dem Gelände am Hengsteysee-Ufer Container für Speicherbatterien zu bauen, da dies Platz für neue Nutzungsideen wegnehmen könnte.

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Für sie und die Mitglieder der AG Koepchenwerk geht es in den nächsten Tagen weiter darum, über die Besonderheit des Denkmals zu informieren. Jetzt am Wochenende steht der Verein zum zweiten Mal mit einem Stand am Schiffswinkel, um Passanten auf diese besondere Ingenieurleistung des Großonkels von Schrader hinzuweisen. Auch bei der Wanderausstellung „Neuer Nutzen in alten Industriebauten“, die ab dem 31. August in der Ruhrgalerie zweieinhalb Wochen zu sehen ist, spielt das Koepchenwerk eine Rolle. Das soll sich am 11. September verstärken, wenn am Tag des Denkmals Aktionen am und auf dem Hengsteysee geplant sind.