Herdecke/Dortmund. . 1200 Besucher sahen im Westfalenpark den neuen Dortmund-Tatort. Im Mittelpunkt stand auch Schauspieler Jörg Hartmann aus Herdecke.

Elf Grad. Sommerkino bei Einbruch der Dunkelheit. Immerhin kein Regen. Und ausverkauft. Rund 1200 Besucher wollten im Westfalenpark unter freiem Himmel die Vorab-Premiere des neuen Dortmunder Tatorts „Zahltag“ sehen. Eigentlich stand Schauspieler Stefan Konarske im Mittelpunkt, verkündete er doch für 2017 seinen Abschied aus dem Ermittler-Quartett und von seiner Figur Daniel Kossik. Doch für die Unterhaltung sorgte sein Kollege aus Herdecke: Jörg Hartmann hatte nicht nur in seiner Rolle als Kommissar Peter Faber ein paar flotte Sprüche auf Lager, sondern erntete auch schon im Vorgespräch viele Lacher.

Scherze und Filmkuss auf der Bühne

Auch in der neunten Dortmunder Tatort-Folge, die am 9. Oktober wie gewohnt um 20.15 Uhr im Ersten wieder ein Millionenpublikum anlocken dürfte, wird wieder einmal deutlich, wie sehr der Herdecker Schauspieler diesen Krimis seinen Stempel aufdrückt. Wobei Hartmann die Freude an der Figur und an den Kollegen auch im echten Leben anzumerken ist. Gut gelaunt, plauderte er auf Einladung des WDR über die Drehtage, die schon eine ganze Weile zurückliegen und im Frühjahr stattfanden. Scherzhaft sagte er: „Ich glaube, dass es ein ganz guter Polizeiruf geworden ist.“ Lachen im Publikum, das auf der großen Leinwand der Seebühne große Tatort-Buchstaben sieht.

Lustig bleibt es, als sich das Gespräch um die Filmbeziehung der Kommissare Kossik und Nora Dalay (gespielt von Aylin Tezel) dreht. Hartmann: „Wir brauchen halt 44 Drehtage, weil die Zwei andauern miteinander im Bett sind.“

Der schlüpfrige Ton in der von Matthias Bongard moderierten Runde setzt sich fort, als es um die heftigen Streitigkeiten der beiden Kommissare vor der Kamera geht. Damit die vielen Fotografen etwas zu knipsen haben, schnappt sich Hartmann seinen Kollegen Konarske und drückt ihm auf der Bühne einen Filmkuss auf die Lippen. „Jetzt ist es raus, wir sind zusammen und ein Paar“, kalauert der Herdecker noch dazu und erhält Applaus.

Auch wenn sich im Publikum Bedauern über das Ausscheiden Konarskes nach dem zehnten Dortmunder Tatort breit macht, so sehr wird im Anschluss deutlich, wie wichtig Jörg Hartmann für diese gewollt realitätsnahe Krimireihe ist. Und das liegt nicht nur am Konfliktpotenzial der handelnden Fernsehkommissare, was „schon sehr auf die Spitze getrieben ist“, wie Konarske in Blickrichtung zu seinem „heißgeliebten“ Jörg Hartmann vor einer Umarmung meint. Es ist vielmehr die Rolle des Peter Faber und die schauspielerische Leistung des mehrfach ausgezeichneten 47-Jährigen. Ist vielen die Figur zu schroff, so bezeichnet Moderator Bongard die Hauptperson mittlerweile als liebenswert. Und regt spaßeshalber an, den Dortmunder Westenhellweg in Peter-Faber-Allee umzubenennen. Zumal es in Duisburg auch eine Horst-Schimanski-Gasse gibt.

Ähnlichkeit mit Schimanski

Diesem legendären Tatort-Ermittler wird Faber auch wegen seines Parkas und vor allem wegen seiner Sprüche immer ähnlicher. Zumal die bewährte Kneipenbestellung auch in der „Zahltag“-Folge nicht fehlen darf und natürlich in der Bierstadt Dortmund für Erheiterung sorgt: „Mach ma’ lecker Pils.“