Hattingen. Polizei schlägt auch in Bochum, Herne und Recklinghausen zu. Am Donnerstag werden vier Tatverdächtige dem Haftrichter vorgeführt.
Beim groß angelegten SEK-Einsatz in Hattingen und weiteren Ruhrgebietsstädten wie Bochum, Herne und Recklinghausen rückte die Polizei in Hattingen mit gepanzertem Fahrzeug und auch Spürhunden an. Der Grund des Einsatzes: Verdacht auf Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Im Fokus der Durchsuchungsmaßnahmen standen sechs Tatverdächtige im Alter von 37 bis 71 Jahren. Ihnen wird das Herstellen und Vertreiben von Betäubungsmitteln vorgeworfen, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung von Staatsanwaltschaft Essen und Polizei des Ennepe-Ruhr-Kreises.
SEK-Einsatz in Hattingen: Polizei vermutet Drogenkriminalität
Die Kreisstraße gegenüber von Fressnapf und KiK hat die Polizei abgesperrt. Gegen 12.30 Uhr dringen die Beamten in die Halle 7 an der Kreisstraße 24 ein, an der das Schild „.Revierparts 7“ prangt. Auf dem Gelände sind zahlreiche Polizisten mit Sturmmasken und unterschiedlichsten Schutzanzügen inklusive Atemschutz. Denn vor Ort werden Chemikalien erwartet. Rettungswagen stehen bereit, überall sind Polizeifahrzeuge. Die Polizei schließt eine Bewaffnung der Tatverdächtigen nicht aus.
Dennoch verläuft der Einsatz ohne Hektik und ohne Getöse. In den Geschäften kaufen die Menschen weiter ein, gehen zu ihren Fahrzeugen. Doch auf den Parkplatz kommt gerade niemand mehr. Ein Mitarbeiter einer benachbarten Firma sagt am Telefon: „Hier ist die Hölle los.“
Abgeführter ruft Richtung Presse: „Pack das Handy weg.“
Eine Weile tut sich nichts, dann kommen Menschen aus der Halle mit der Tür, die von innen mit schwarz-rotem Material gedämmt ist. Ein Mann hat die Hände hinter dem Rücken. Beamte bringen ihn in einen Polizeiwagen. Ein weiterer Beamter trägt eine braune Papiertüte. Der Abgeführte schreit in Richtung Presse: „Pack das Handy weg.“
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Eine gelbe Kiste wird aus der Halle gebracht. Kurz darauf wird ein zweiter Mann abgeführt. Etwas später bringen Beamte eine Frau aus dem Gebäude, setzen sie in ein zweites Fahrzeug: „Sie werden zur Polizeidienststelle gebracht“, erklärt Christoph Neuhaus, Sprecher der Polizei des Ennepe-Ruhr-Kreises.
Gegen vier der sechs Tatverdächtigen lagen schon Haftbefehle vor
Lange passiert nichts, die ersten Neugierigen sind längst weg, da bringen Beamte einen weiteren Mann nach draußen, ziehen ihm seine Kapuze auf den Kopf, laufen mit ihm auf den Parkplatz der Geschäfte gegenüber, dann bringen sie ihn zurück auf das Gelände, setzen ihn ebenfalls in ein Fahrzeug. Vier Festnahmen sind es damit.
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Gegen vier der sechs Tatverdächtigen in mehreren Städten lagen bereits Haftbefehle vor, die vollstreckt wurden, so die Polizei. Diese vier Beschuldigten sollen am morgigen Donnerstag (14.03.) dem Haftrichter vorgeführt werden. Abgeführt hat die Polizei aber insgesamt wesentlich mehr Menschen. Hier wird derzeit geprüft, ob sie in Gewahrsam bleiben oder nur zufällig an den Orten waren.
Spürhund geht in die Halle
Die Spurensicherung ist im Gebäude, das gepanzerte Fahrzeug und die Rettungswagen sind abgerückt, Männer in Schutzanzügen sind nicht mehr zu sehen, da fährt ein weiteres Fahrzeug mit Spürhunden vor. Zwei Beamtinnen führen einen Hund in die Halle.
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Christoph Neuhaus, Sprecher der Polizei des Ennepe-Ruhr-Kreises erklärt, dass zwei Fahrzeuge vor der Halle - mit Kennzeichen aus Wattenscheid und Herne - später noch abgeschleppt werden sollen. Es konnten umfangreiche Beweismittel in den Durchsuchungsobjekten im Zusammenhang mit der Herstellung von Betäubungsmitteln und deren Veräußerung beschlagnahmt werden. Deren Auswertung dauert derzeit noch an, so die Polizei.
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