Hagen. Kann das eine erste Spur sein im Fall der auffälligen Häufung von Fahrzeug-Brandanschlägen in Hagen? Nach dem jüngsten Fall am Sonntagmorgen “Im Langenstück“ in Delstern hat ein Zeuge einen verdächtigen jungen Mann, der in ein angrenzendes Waldstück floh, in der Nähe des Tatorts gesehen.
Den Mann beschreibt er wie folgt: etwa 20 Jahre alt, 1,75 bis 1,80 Meter groß, mit schmaler Statur. Er hatte braune kurze Haare und trug eine blaue Trainingsjacke sowie eine Jeanshose. Dieser Verdächtige soll ganz kurz nachdem der E-Klasse-Mercedes gegen 7.30 Uhr in Flammen aufging in ein angrenzendes Waldstück geflüchtet sein.
Doch selbst wenn sich hier für die Beamten des Kriminalkommissariats 11 ein Ermittlungsansatz ergibt, bleibt die große Frage offen: Besteht tatsächlich ein Zusammenhang zwischen den nunmehr sechs Fällen, die sich seit Ende Oktober vergangenen Jahres ereignet haben? Der Brandanschlag auf das Krankentransportunternehmen von Frank Flagge in Helfe stand am Anfang einer ungewöhnlichen Häufung: In der Folge gab es noch fünf weitere Brandstiftungen. Insgesamt 16 Fahrzeuge sind dabei direkt angezündet worden. Oder aber sie wurden indirekt zerstört, weil sie nebenan standen (siehe Grafik).
Am Vorderreifen angesteckt
Zum Vergleich: Zwar verzeichnet die Polizeistatistik auch für das Jahr 2012 sieben Fälle, damals wurden aber insgesamt nur sieben Fahrzeugen (vier Pkw, zwei Motorräder und ein Wohnwagen) zerstört. „Insofern gehen auch wir von einer auffälligen Häufung aus“, so Polizei-Pressesprecher Ulrich Hanki. „Die Fachkollegen betrachten die Fälle ganzheitlich.“
Doch wie gesagt: Noch ist es schwer, Zusammenhänge zu beweisen. Durch die massive Zerstörung der Fahrzeuge und die Hitzeentwicklung ist noch nicht einmal klar, welcher Brandbeschleuniger benutzt wurde.
Nur im jüngsten Fall in Delstern war die Feuerwehr so schnell vor Ort, dass die Ermittler feststellen konnten: Der Brandbeschleuniger war wohl im Bereich der Vorderräder eingesetzt worden. Das ähnelt der Handschrift einer Pkw-Brandstiftungsserie, die vor einiger Zeit Berlin in Atem gehalten hat. Dort wurde der Täter allerdings nach einiger Zeit gestellt.
Hinweise: Telefon 986 2066