Hagen.. Natürlich liegt auf der Zielgeraden der Fokus der Kommunalwahlkämpfer auf den Abstimmungen für den OB-Job und den Rat. Doch ebenso werden am 25. Mai von den 152 320 Wahlberechtigten die fünf Hagener Bezirksvertretungen – Mitte, Nord, Hohenlimburg, Eilpe/Dahl und Haspe – gewählt.

Also jene politische Ebene, die letztlich am engsten entlang der Interessen der Menschen in den Stadtteilen agiert. Damit entscheiden die Hagener indirekt auch über die künftigen Bezirksbürgermeister, die aus den Reihen dieser Stadtteilparlamente gekürt werden. Offenbar eine reine Männerdomäne – weibliche Bewerberinnen sind weit und breit nicht in Sicht. Vor allem in der Innenstadt (75.047 Einwohner) dürfte es diesmal spannend werden: Nachdem Amtsinhaber Jürgen Glaeser nach 15 Jahren an der Spitze der Bezirksvertretung Mitte aus Altersgründen sich aus der Politik zurückzieht, ist der Posten vakant.

Während die SPD schon vor Monaten offensiv den heutigen Fabido-Geschäftsführer (städtischer Eigenbetrieb für Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege in Dortmund) und ehemaligen Brandt-Zwieback-Manager Arno Lohmann (51) als ihren Kandidaten präsentierte, schickt die CDU den Stadthallen-Küchenmeister Hans-Joachim Junge ins Rennen. Bei den vergangenen Urnengängen hatte immer die Union knapp die Nase vorne. Doch diesmal rechnen sich die Genossen gute Chancen für eine Wachablösung aus und möchten nach Heinrich Sander wieder einen Sozialdemokraten an der Spitze des größten Stadtbezirks sehen.

Kohaupt klarer Favorit

Eher unspannend dürfte es hingegen im Hagener Norden (36.909 Einwohner) zugehen. Hier stellt die CDU traditionell ohnehin regelmäßig die größte Fraktion. Und der SPD-Bewerber Andreas Schumann, der erst nach einem Münzwurf ins Rennen ging, dürfte gegen Platzhirsch Heinz-Dieter Kohaupt nahezu chancenlos bleiben.

Weitaus offener hingegen das Duell in Hohenlimburg (29.245 Einwohner). Zwar tritt hier Hermann-Josef Voss (CDU) mit dem Bonus des Amtsinhabers an, doch sein Konkurrent, SPD-Ratsfraktionschef Mark Krippner, hat in den vergangenen Wochen einen durchaus ambitionierten Wahlkampf geführt, um den Fünf-Prozent-Vorsprung der Union aus dem Jahr 2009 erfolgreich abzuknabbern. Wenn es Krippner tatsächlich gelingt, das Hohenlimburger SPD-Potenzial zu mobilisieren, könnte es unter dem Schlossberg zu einem echten Kopf-an-Kopf-Rennen kommen. Obendrein könnten die freie Wählergemeinschaft „Bürger für Hohenlimburg“, der durchaus ein Achtungserfolg zugetraut wird, in der Bezirksbürgermeister-Frage zum Zünglein an der Waage werden.

Ähnlich – allerdings mit umgekehrten Vorzeichen – die Situation in Eilpe/Dahl (16.019 Einwohner), wo ebenfalls der Amtsinhaber Michael Dahme (SPD) versucht, sich eine weitere Legislaturperiode zu sichern. Hier steht als CDU-Herausforderer Peter Neuhaus in den Startlöchern. Auch hier kam es in der Vergangenheit immer wieder zu engen Duellen der beiden großen Fraktionen.

Thieser gegen Romberg

Nur geringe Chancen dürfte Neuhaus’ Parteifreund Gerhard Romberg in Haspe (29.245 Einwohner) auf den Bürgermeister-Posten haben. Denn Alt-OB Dietmar Thieser, gleichzeitig Präsident der Hasper Heimat- und Brauchtumvereins, gilt erneut als absoluter Favorit. Der westlichste Stadtbezirk der Stadt wird seit Jahrzehnten von der SPD mit klarer, manchmal sogar absoluter Mehrheit gewonnen.