Hagen-Mitte.. Zum politischen Finale zitterte ihm dann doch ein wenig die Stimme: Jürgen Glaeser (CDU), seit drei Legislaturperioden Bezirksbürgermeister im Stadtbezirk Mitte, wurde von Oberbürgermeister Jörg Dehm verabschiedet.

Der 72-jährige Briefmarken-Kaufmann, der seit den 80-er Jahren sich politisch engagiert und im Innenstadt-Parlament vor 15 Jahren die Nachfolge von Heinrich Sander (SPD) antrat, steht nach der Kommunalwahl am 25. Mai für das Amt nicht mehr zur Verfügung.

Scharnier zu den Bürgern

„Nach 28 Jahren in diesem Gremium löst dieser Tag bei mir nicht nur Erinnerungen, sondern auch Emotionen aus“, machte der gebürtige Berliner deutlich, dass er seine Rolle als ehrenamtlicher Lokalpolitiker über all die Jahre mehr als Passion denn als Verpflichtung interpretiert habe. Dabei habe er die Bezirksvertretung immer als ein Gremium verstanden, das auf allen politischen Feldern das Scharnier zwischen den Bürgerinteressen und den Ideen der Fachausschüssen sowie dem Rat bilde.

Mal mit Leidenschaft und Charme, mal mit Klartext und auch oft hinter den Kulissen hat Glaeser die gravierenden Umwälzungen rund um den Friedrich-Ebert-Platz hin zur Neuen Mitte Hagen stets konstruktiv begleitet. Die Stärke des CDU-Politikers lag dabei in der Fähigkeit, Entscheidungsträger mitzureißen und Voten durch geschicktes, überparteiliches Taktieren vorzubereiten.

USA locken

Ab Sommer findet Glaeser wieder mehr Zeit, seine Tochter im Staate New York zu besuchen.

Eine USA-Leidenschaft, von der der 72-Jährige infiziert wurde, als er in seiner Jugend für die Bundeswehr anderthalb Jahre als Raketenelektroniker in El Paso (Texas) weilte. Daher bleibt auch weiterhin sein Lebensziel, spätestens in zwei Jahren noch einmal auf die andere Seite des Atlantiks überzusiedeln.