Hagen.. „Natur in der Stadt 2025“ – so lautet der Titel eines Konzepts, mit dem sich der Landschaftsbeirat für mehr Grün in den Hagenern Wohnvierteln stark macht. Die Naturschützer wollen sowohl Politiker als auch die Stadtverwaltung mit ins Boot nehmen. In Hagen sind 42 Prozent mit Wald bedeckt.
Wer aus einem Flugzeug auf die Stadt Hagen blickt, der wird viele grüne Flächen entdecken. Was daran liegt, dass 42 Prozent der Fläche Wälder sind. Aber von oben betrachtet zeigt sich auch reichlich Grau. Tristes Grau. Einheitliches Grau. Und daran wollen die Mitglieder des Landschaftsbeirats etwas ändern. „Natur in der Stadt 2025“ nennen sie einen Prozess, an dessen Ende ein ganzheitliches Grün-Konzept für Hagen stehen soll.
„42 Prozent Waldanteil mögen zutreffen“, sagt Wilhelm Bögemann, Vorsitzender des Landschaftsbeirates. „Allerdings nicht für die dicht besiedelten Stadtteile. Im Gegenteil: Hier schreitet die ungebremste Vernichtung von Baumbeständen voran. Nehmens sie doch mal das Einkaufszentrum in Eilpe. Das ist ein einziger Betonklotz in Grau.“
Gesund und keine Gefahr
Alte Kastanien in einem Park in Eckesey, hochstämmige Bäume am Märkischen Ring oder Bäume am Köhlerweg: „Sie waren gesund und keine Gefahr für den Verkehr“, so Dr. Christian Hülsbusch, Mitglied im Landschaftsbeirat, „und diese Fälle nehmen immer weiter zu. Die Abschaffung der Baumschutzsatzung tut ihr Übriges.“
Ganzheitlicher Ansatz
Stattdessen fordern die Umwelt-Experten endlich einen ganzheitlichen Ansatz. „Wir benötigen dringend eine bessere Raumplanung“, so Hülsbusch, „oberstes Ziel muss es sein, die Natur nicht weiter zu zerstören, sondern auch in den Quartieren, in denen die Menschen leben, den Grünanteil zu erhöhen. Die Stadt der Zukunft ist grün. Eine alternde Gesellschaft braucht Erholungs- und Aufenthaltsqualität direkt vor der eigenen Tür.“
Dabei will der Landschaftsbeirat möglichst viele Akteure für seine Idee einer grünen Stadt gewinnen. „So ein Projekt kann nur funktionieren, wenn Politik, Verwaltung und alle Töchter der Stadt mit im Boot sind“, so Bögemann, „hinzu kommen Umwelt- und Naturschutzverbände, die Wohnungsbaugenossenschaften, Institutionen des Gesundheitswesens und Gartenbaubetriebe.“
Politik auf die Füße treten
Dabei ist den Mitgliedern des Landschaftsbeirates durchaus bewusst, dass die Stadt derzeit auch von anderen Problemen geplagt wird. „Aber in Sachen Klima rennt uns die Zeit davon“, so Bögemann, „und bis sich merklich etwas ändert, braucht es Zeit.“ Der Landschaftsbeirat jedenfalls will am Ball bleiben. „Wir haben Verwaltung und Fraktionen unser Vorhaben vorgestellt und werden ihnen ab jetzt immer wieder auf die Füße treten“, so Christian Hülsbusch.