Ischeland. . Rund um die Jugendverkehrsschule unterhalb des Ischelandteichs wird es an diesem Sonntag, 6. April, mal wieder richtig eng. Bereits im 18. Jahr lockt die Fahrradbörse von 10 bis 14 Uhr an die Straße Am Sportpark. Diese wird zum Testfahr-Gelände für E-Biker.

Diesmal können nicht nur klassische Zweiräder gekauft, verkauft oder auch getauscht werden, sondern die Besucher erhalten obendrein umfassende Informationen über verschiedene E-Bikes, die technischen Finessen und auch die rechtlichen Voraussetzungen. Außerdem wird ein Abschnitt der Straße für den übrigen Verkehr gesperrt, um direkt am Berg einmal die Stärken der E-Bike-Technologie testen zu können.

E-Bike-Boom beginnt erst

Bernd Trimborn, heimischer Fahrradhändler und gleichzeitig Kooperationspartner dieses Vormittags, geht davon aus, dass der Boom erst begonnen hat: „Heute hat etwa jedes fünfte Rad, das wir verkaufen, schon eine elektronische Unterstützung“, erzählt der erfahrene Zweiradkaufmann, dass die Entwicklung mit riesigen Schritten voranschreite. Am Sonntag bringt er 35 bis 40 Beispiel-Fahrräder zum Beschnuppern mit, fünf davon können von Interessenten direkt getestet werden.

Hintergrund

E-Bike ist nicht gleich E-Bike: Die meisten Menschen meinen mit dem Begriff eigentlich ein Pedelec, das rechtlich als Fahrrad eingestuft ist und über einen E-Motor mit bis zu 250 Watt verfügt. Mit dem Gefährt muss – wenn vorhanden – der Radweg benutzt werden.

Darüber hinaus gibt es noch ­S-Pedelecs und E-Bikes, deren Leistung sich zwischen 350 und 500 Watt bzw. jenseits dieser Schwelle bewegt. Hier sind dann auch entsprechende Führerscheine und Versicherungskennzeichen erforderlich.

Neben Jugendverkehrsschule, Polizei und Zweirad Trimborn gehören auch die Stadt Hagen, Mark-E, Verkehrswacht und ADFC zu den Kooperationspartnern der Fahrradbörse am Sonntag, 6. April, von 10 bis 14 Uhr.

Michael Hoffmann, Leiter der Verkehrsdirektion der Hagener Polizei, ahnt, dass damit auch das Risiko von Unfallverletzten auf Hagens Straßen steigt: „Das ist ein kommendes Segment.

Heute sind angesichts der Topographie in Hagen noch relativ wenige Radfahrer unterwegs. Das bedeutet natürlich auch, dass die Unfallzahlen noch niedrig liegen – aber das könnte sich ändern.“ Zumal das Radwegenetz vor allem im Innenstadtbereich sowie die Sensibilität der Autofahrer für die Bedürfnisse der radelnden Verkehrsteilnehmer noch ausbaufähig sei.

Neue Zielgruppen

Doch mit der E-Bike-Trend trauen sich wieder deutlich mehr Menschen aufs Fahrrad. „Auch ältere Aktive, die zuletzt aufgrund von Knie-, Hüft- oder Sprunggelenksproblemen glaubten, selbst nicht mehr aufs Fahrrad steigen zu können, entdecken hier plötzlich eine entspannte Alternative, sich betätigen zu können.“ Immerhin übernimmt bei einem Pedelec – sie machen etwa 98 Prozent des E-Bike-Marktes aus – der Motor etwa die Hälfte des erforderlichen Kraftaufwandes.

Entsprechend wächst auch wieder die Lust, längere Strecken unter die Reifen zu nehmen, der Aktionsradius wird größer und damit steigt auch der Erlebniswert“, erwartet Polizeihauptkommissar Dirk Vrba, Leiter der Jugendverkehrsschule, durch die elektronischen Helfer ebenfalls einen Schub für die Zweirad-Szene. Nicht nur im touristischen Bereich, auch bei den Berufstätigen, die längst nicht mehr zu fürchten brauchen, nassgeschwitzt am Arbeitsplatz einzutreffen.

Natürlich gehören am Sonntag auch normale Fahrräder zum Angebot, die auf Wunsch sogar von einem Zweiradmechaniker auf ihre Funktionsweise überprüft werden. „Wir erwarten etwa 300 bis 400 Besucher, die sich traditionell um etwa 100 Fahrräder aller Art scharen“, weiß Vrba, dass sich die Fahrradbörse längst zu einem äußerst gefragten Selbstläufer entwickelt hat. Sogar aus dem Ennepe-Ruhr- sowie aus dem Märkischen Kreis schauen Zweiradfans vorbei, ob sich hier ein attraktives Schnäppchen oder ein altes Kinder-Rad noch zu Geld machen lässt.