Hagen. . In den Douglas-Filialen droht ein Arbeitsplatzabbau. Bis Mai sollen mehr als 200 Arbeitsplätze gestrichen werden. Das Online-Geschäft soll ausgebaut werden. Als Ursache der geplanten Umstrukturierung bei Douglas gilt die Neuausrichtung des gesamten Handels.
Die Parfümeriesparte der Douglas Holding steht offenbar unmittelbar vor Umstrukturierungen und einem Sparkurs. Wie aus dieser Zeitung vorliegenden vertraulichen Douglas-Papieren hervorgeht, will das Unternehmen mit Sitz in Hagen bereits bis Mai mehr als 200 Planstellen in den Filialen streichen, um die Produktivität zu erhöhen. Insgesamt beschäftigen die Douglas-Parfümerien weltweit knapp 14.000 Mitarbeiter und in Deutschland knapp 9000. Auch in der Hagener Zentrale sollen mittelfristig Stellen abgebaut werden.
Planzahlen erreichen
Mit diesem Schritt sollen den Unterlagen zufolge die Planzahlen für das im September endende Geschäftsjahr erreicht werden. Da auf einer Planstelle nicht immer nur ein Mitarbeiter sitzt, könnten noch mehr Beschäftigte betroffen sein.
Das Unternehmen Douglas wollte sich gestern zu diesen Spekulationen nicht äußern. „Wir prüfen unter anderem, ob wir mit unseren Strukturen und Prozessen für künftiges Wachstum gut gerüstet sind“, teilte eine Sprecherin lediglich mit. Der Douglas-Miteigentümer, der Finanzinvestors Advent, sprach von laufenden Umstukturierungsmaßnahmen und wollte darüber hinaus keine Stellungnahme abgeben. Die in den vertraulichen Papieren genannten Zahlen wies eine Sprecherin als falsch zurück.
Douglas will fünf Millionen Euro sparen
Den Unterlagen zufolge sollen mit den Maßnahmen rund fünf Millionen Euro eingespart werden. Ursache sind dem Vernehmen nach hohe Produktivitätsvorgaben des Finanzinvestors Advent. Das allgemein als sozial und fair eingeschätzte Familienunternehmen Douglas hat nie zuvor einen Stellenabbau in dieser Größenordnung vorgenommen. Die Geschäftslage hatte sich zuletzt erholt, aber der Einzelhandel steht allgemein unter Druck.
Als Ursache der geplanten Umstrukturierung bei Douglas gilt die Neuausrichtung des gesamten Handels. Insbesondere das in der Vergangenheit vernachlässigte Online-Geschäft soll gestärkt und ausgebaut werden. Auch die Douglas-Buchhandelstochter Thalia leidet unter der Online-Konkurrenz. Bereits in den letzten Wochen war Unruhe innerhalb der Douglas-Belegschaft aufgekommen und hatte für Gerüchte und Spekulationen gesorgt. Erst vor wenigen Tagen hatte Douglas die Süßwarenkette Hussel an den Finanzinvestor Emeram Capital Partners für eine Summe in unbekannter Höhe abgegeben und hatte sich damit von einem wichtigen Kapitel seiner eigenen Geschichte verabschiedet - 1949 waren die ersten Hussel-Geschäfte in Hagen eröffnet worden.
Strategische Weiterentwicklung
Die Gründerfamilie Kreke aus Hagen und der Finanzinvestor Advent hatten Douglas aufgekauft und von der Börse genommen, um das Unternehmen strategisch weiterentwickeln zu können. Der Fokus sollte auf der Parfümeriekette Douglas liegen, die mit der Übernahme des französischen Parfümeriefilialisten Nocibe nun gestärkt werden soll.