Hagen.. Den Tieren im Wald geht es gut. Das weiß Horst Heicappell, Leiter des Fachbereichs Grün. Aber auch Kevin Winterhoff, der Naturfotograf. Er wird in den nächsten Monaten den Lesern unsere Zeitung mit seinen Bildern eindrucksvolle Impressionen von Wildtieren liefern.
Ein geschultes Auge haben sie beide. Der eine, weil er seit Jahrzehnten durch die Hagener Reviere streift und mindestens jede zweite Buche beim Namen kennt. Der andere, weil es so wichtig ist für sein außergewöhnliches Hobby, das auch unserer Zeitung in den nächsten Monaten ganz spektakuläre Bilder beschert. Horst Heicappell, ehemaliger Leiter des Forstamtes und jetzt Leiter des Fachbereichs Grün des Wirtschaftsbetriebs Hagen, und Kevin Winterhoff, Naturfotograf, der künftig mit Fotos aus den Hagener Wäldern unsere Zeitung beliefert, würde ein Reh, das hinter einem Busch am Wegesrand steht, nicht entgehen. Spaziergängern schon.
Die gute Nachricht vorweg: Es geht ihnen bestens, den Tieren im Hagener Wald. Ob das für den Wald immer so gut ist, sei mal dahingestellt. „Rehwild und Schwarzwild richten eben auch Schäden an“, sagt Horst Heicappell, „manchmal ist der Bestand ein bisschen zu viel des Guten. Aber das Wald-Wild-Problem ist ja nicht neu.“
Reich an Arten
Der Wald ist reich an Arten. Wildschweine leben hier, Rehe sowieso. Greifvögel wie Habicht, Bussard oder der Turmfalke haben ein Zuhause. Und auch Exoten siedeln sich wieder an. „Der Dachs und der Waschbär zum Beispiel im Hagener Süden“, sagt Horst Heicappell über jene Tiere, die einst kaum noch vorkamen, die aber auch Naturfotograf Winterhoff schon geschossen hat – mit Kamera und riesigem Teleobjektiv, versteht sich.
Auch eine Katastrophe sorgt dafür, dass der Wildtierbestand so gut ist. „Der Tisch ist gedeckt“, sagt Heicappell, „auf den Kyrillflächen finden Tiere reichlich Nahrung. Hinzu kommen gute Mastjahre mit reichlich Bucheckern und Eicheln. Und der milde Winter tut sein Übriges.“ Die Tiere im Wald hatten zuletzt keine Probleme, Nahrung zu finden.
An Menschen gewohnt
Trotzdem muss man wissen, wann und wo man sie trifft. „Wer an einem Sonntagnachmittag über den Drei-Türme-Weg spaziert, kann nicht davon ausgehen, dass er Rehwild auf einer Wiese beobachten kann“, sagt Horst Heicappell, „auch wenn die Tiere in dichter besiedelten Räumen eher an Menschen gewohnt sind als beispielsweise im Arnsberger Wald.“
Wichtig sei es immer, sich an bestimmte Regeln zu halten. Auf den Wegen zu bleiben beispielsweise. Oder Hunde nicht stöbern zu lassen. „Man sollte sich als Mensch immer bewusst sein, dass man nicht alleine ist im Wald“, sagt Kevin Winterhoff, „man sollte wissen, dass man sich in einem Lebensraum befindet, der vielen Tieren eine Heimat ist.“
Gegen ein vernünftiges Miteinander aber spricht nichts. „Unser Wald ist ein Bürgerwald“, sagt Heicappell, „er ist ein Schatz dieser Stadt. Ein Schatz, der auch genutzt werden sollte. Wir wollen doch, dass unsere Kinder Natur erleben können. Dann müssen wir ihnen auch die Gelegenheit dazu geben.“