Hagen-Mitte. . Dem Café de Paris bietet er eine Heimat. Aber er ist in die Jahre gekommen. Jetzt wird der Pavillon aus den 80er Jahren in der Mittelstraße saniert. Bier Schneider will 100.000 Euro in den Flachbau vor der neuen Rathaus-Galerie investieren.
Der Pavillon des Café de Paris an der Ecke Mittel-/Elberfelder Straße im Herzen der Hagener Fußgängerzone soll für etwa 100.000 Euro saniert werden. Dafür hat die Bezirksvertretung Mitte jetzt grünes Licht gegeben. Die Kosten trägt der Pächter Bier Schneider, dem im Gegenzug ein Anschlussvertrag für die Anmietung der städtischen Immobilie bis 2025 offeriert wird.
„Ziel ist es, ein städtebauliches Niveau zu erreichen, das mit der künftigen Optik der Rathaus-Galerie, aber auch dem gegenüberliegenden P&C-Gebäude harmoniert“, beschreibt der mit der Umsetzung beauftragte Architekt Stefan Gerigk das Konzept.
Meilenstein der Stadtgeschichte
„Das Ensemble ist ein Meilenstein der Stadtgeschichte aus den 80er Jahren“, plädiert Gerigk dafür, die städtebauliche Grundidee des Objektes keinesfalls in Frage zu stellen oder gar über einen Abriss nachzudenken. Immerhin ist der Pavillon, der auch einen Kiosk beherbergt, das Ergebnis eines dreiteiligen Ensembles, das in den 80er Jahren beim Ausbau der Fußgängerzone als Ergebnis eines Architektenwettbewerbs gestaltet wurde.
Der realisierte Entwurf, zu dem auch die Pavillons der Pizzeria Centrale sowie der Imbiss vor Hema gehören, stammt von den Zeichentischen einer Architekten-Arbeitsgemeinschaft aus den renommierten Büros Kohlhage & Pickenhan, Flinkerbusch sowie Krug + van der Minde. „Die Architekturvorstellungen dieser Epoche werden hier deutlich“, hält Gerigk die Gestaltung für exemplarisch, „insbesondere der Grundriss und die Formgebung mit den damals beliebten abgeschrägten Ecken.“ Daher seien die Pavillons als Zeitzeugen und Meilensteine dieser für die Innenstadt wichtigen städtebaulichen Entwicklung anzusehen und somit unbedingt erhaltenswert.
Schmuddelig und erbarmungswürdig
Allerdings sei der optische Zustand des Café-de-Paris-Pavillons mittlerweile schmuddelig und erbarmungswürdig, sieht Gerigk akuten Handlungsbedarf: „Die Fassadenelemente und Dachpyramiden sind stark verschmutzt, zudem machen die dunklen Farben an den Unterdecken der überdachten Freibereiche die Aufenthaltszonen unattraktiv.“
Hinzu kommt ein Investitionsstau in Höhe von etwa 30.000 Euro an dem Flachbau, der Zustand der Pflasterflächen ist inzwischen wenig flanierfreudig und die eher willkürlich angeschraubten Werbeanlagen werten den Gesamteindruck des Pavillons auch nicht unbedingt auf. „Wenn die neue Rathaus-Galerie erst einmal fertiggestellt ist, wird der schlechte Zustand des Pavillons noch offensichtlicher“, drängt Gerigk auf zügiges Handeln.
Grundreinigung und Pflasterreparatur
Dazu gehört neben einer intensiven Grundreinigung und Pflasterreparaturen vor allem einer Erneuerung der Aluminiumbleche in hellen Sandsteinfarben passend zur Verblendung der Umgebungsbauten. Weiteres Herzstück der Grundsanierung: Die Unterseiten der Decken werden nicht nur farblich aufgehellt, sondern auch mit tageslichtidentischen LED-Lichtdiffusern ausgestattet.
Außerdem soll die Wand am Außenbereich des Cafés fallen, um die Blickachse in Richtung Johanniskirche zu öffnen. Alles nur, um den Höhlen-Charakter des Pavillons zu beenden.