Hagen. . Neben der elektronischen steht ab sofort beim Finanzamt auch die vorausgefüllte Steuererklärung als kostenloses Serviceangebot der Steuerverwaltung zur Verfügung.

Es ist die Zeit, in der in vielen Hagener Haushalten die Hoffnung wächst, dass bald ein erfreuliches Guthaben auf dem Konto landet: Die Einkommensteuererklärung steht an. Und die, so Wilhelm Brandt, Leiter des Finanzamtes Hagen, „bringt den meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bares Geld.“ Ab diesem Jahr bietet das Finanzamt einen neuen Online-Service, der die Steuererklärung vereinfachen soll.

Dass die Steuererklärung auch elektronisch – etwa mit dem Elster-Programm – abgegeben werden kann, ist nicht neu. 35 bis 40 Prozent der Betroffenen im Finanzamtsbezirk Hagen tun das auch schon. Ab sofort steht nun aber auch die vorausgefüllte Steuererklärung als kostenloses Serviceangebot der Steuerverwaltung zur Verfügung.

Online alle Daten einsehbar

„Vorausgefüllt“ heißt nicht, dass schon komplett alle Daten dort eingetragen sind und der Bürger sie nur noch überprüfen muss. Das wird wohl – wenn überhaupt – erst in einigen Jahren der Fall sein. Aber zumindest kann jeder Steuerzahler jetzt online alle Daten einsehen, die Dritte an das Finanzamt übermittelt haben: Also zum Beispiel der Arbeitgeber, Kranken- und Rentenversicherung, Riester-Rente. Das Sammeln der einzelnen Bescheinigungen, die per Post zugeschickt werden, kann also künftig für die Online-Nutzer entfallen.

Zudem sind alle Stammdaten wie Namen, Adresse oder Religion einsehbar – jedenfalls theoretisch. „Gerade heute haben wir erfahren, dass die Abfrage der Stammdaten noch nicht funktioniert“, so Mark Möllenberg, stellvertretender Vorsteher des Hagener Finanzamtes und zuständig für den Information-Technologie-Bereich (IT).

Er bittet um Verständnis, wenn am Anfang noch nicht alles rund läuft und animiert die Steuerzahler, das Angebot zu nutzen: „Wir befinden uns noch in der Startphase. Die Erfahrungen der Nutzer sind für uns nun aber sehr wichtig.“

Auf individuelle Daten zurückgreifen

Der Vorteil für die Nutzer: Sämtliche aktuelle Daten können – ob mit dem Elster-Programm des Finanzamtes oder jedem sonstigen gewerblichen Programm – in die elektronische Steuererklärung eingefügt werden. Wer im Jahr zuvor schon seine Steuererklärung elektronisch erstellt hat, kann meist auch dort zusätzlich auf individuelle Daten (zum Beispiel den Gewerkschaftsbeitrag) zurückgreifen und diese in das Formular einfließen lassen. Im besten Fall laufen mit den aktuellen Möglichkeiten alle relevanten Daten automatisch in die Erklärung ein, die der Steuerzahler dann nur noch überprüfen oder für das entsprechende Jahr aktualisieren muss.

Wie viele Steuerzahler in Hagen schon von dem neuen Angebot Gebrauch gemacht haben, kann Mark Möllenberg nicht sagen: „Wir sehen aus Datenschutzgründen nicht, wer auf die Datenbank zugreift.“ Und er bittet auch um Geduld, falls derzeit noch nicht alle Daten, die von Dritten wie Versicherungen oder dem Arbeitgeber kommen, einsehbar sind: „Hier gibt es eine gesetzliche Übermittlungsfrist, die noch bis 28. Februar läuft.“ Wenn alles funktioniert, dann werden die Steuerzahler künftig schneller ihre Bescheinigung und auch ihr Geld erhalten. Damit man überhaupt die neuen Möglichkeiten nutzen kann, ist eine vorherige Registrierung notwendig.

Passwort per Post

Die ist auf der Seite www.elster.de möglich. Dazu muss man in der linken Auswahl den Unterpunkt „ElsterOnline“ anklicken. Für die Registrierung ist die Steuer-Identifikationsnummer notwendig. Ein Passwort bekommt man dann per Post zugeschickt. Schneller geht es mit einer elektronischen Verschlüsselung. „Die meisten wählen aber den Post-weg“, so Möllenberg. Auf dieser Seite finden sich auch Infos zu der vorausgefüllten Steuererklärung.