Hagen. . Die Wogen rund um die Wahl von Margarita Kaufmann zur Nachfolgerin von Dr. Christian Schmidt als künftige Beigeordnete der Stadt Hagen sind noch nicht geglättet. Nach der Kritik seitens der SPD melden sich jetzt CDU und Hagen Aktiv zu Wort.

„Der Rat hat mit großer Mehrheit die Kandidatin gewählt, die bei der Vorstellung überzeugt hat. Es ist jetzt schlechter demokratischer Stil, dies nicht zu akzeptieren und nachzutreten“, reagierte am Montag CDU-Fraktionschef Wolfgang Röspel verärgert auf die Kritik seines SPD-Kollegen Mark Krippner zur Wahl der neuen Umwelt-, Schul- und Sozialdezernentin Margarita Kaufmann. „Es war in der Tat verabredet, den besten Kandidaten zu wählen. Nur war das eben nach Überzeugung der ­allermeisten Ratsmitglieder nicht Herr Michel.“

Auch die Krippner-Schmähung, Kaufmann habe das Anforderungsprofil für diese wichtige Aufgabe gar nicht erfüllt, hielt Röspel für völlig substanzlos: „Sowohl in der Papierform als auch in der Vorstellung hat Frau Kaufmann eindeutig überzeugt. Das hätte der andere Kandidat ebenfalls tun können. Doch leider verstieg sich dieser in allzu theoretische Gedanken ohne Konkretes über seine Ziele, seine künftige Arbeit und seinen Führungsstil vorzutragen“, resümierte Röspel.

Sieg des Verstands

Zu denken geben sollte nach Aussagen des stellv. CDU-Fraktionsvorsitzenden Willi Strüwer auch, dass „Frau Kaufmann beinahe zwei Drittel des Rates für sich gewinnen konnte. Wäre das ein Komplott gegen die SPD gewesen, hätte sie diese breite Zustimmung nicht erreicht. Für dieses SPD-Desaster trügen weder der Oberbürgermeister noch die CDU-Fraktion die Verantwortung. Wenn der SPD-Fraktionsvorsitzende damit den „Stolz der Hagener Sozialdemokratie“ verletzt sehe, unterstreiche er, dass es ihm nicht um Leistung gehe, sondern einzig um ein parteipolitisches Signal in die Verwaltung ­hinein.

„Wer am Donnerstag bei der Abstimmung im Rat zugegen war, konnte den Eindruck gewinnen, dass über parteipolitischen Dünkel hinweg in vielen Köpfen der Verstand doch noch vorhanden ist“, bilanzierte gestern Hagen-Aktiv-Sprecher Gisbert Schmitz die denkwürdige Kaufmann-Wahl. Dies gebe Anlass zur Hoffnung, dass wichtige Schaltstellen in der Verwaltung endlich nach Eignung statt durch politischen Klüngel besetzt würden. „Wenn sich nun ein Herr Krippner genötigt fühlt, die Abstimmung als grobes Foul zu interpretieren und Rechtssicherheit für die Wahl von Frau Kaufmann einfordern zu müssen, dann zeigt dieses Verhalten, dass sich der Verstand eben nicht in allen Köpfen mobilisieren ließ.“