Hagen. . Für 35 Millionen Euro errichtet die Ewald Dörken AG an der Brüninghausstraße in Vorhalle eine Produktionsstätte für Spinnvliese – auf einem 12.000 Quadratmeter großen Grundstück, das größer ist als der Stammsitz der Traditionsfirma im benachbarten Herdecke.

Es ist eine der größten Investitionen in der Geschichte der Stadt Hagen: Für 35 Millionen Euro errichtet die Ewald Dörken AG an der Brüninghausstraße in Vorhalle eine Produktionsstätte für Spinnvliese – auf einem 12.000 Quadratmeter großen Grundstück, das größer ist als der Stammsitz der Traditionsfirma im benachbarten Herdecke. „Das ist auch für unser Unternehmen die größte Investition, die wir je getätigt haben“, unterstrich Dörken-Vorstandsmitglied Karl E. Dörken die Bedeutung des Projektes.

Gigantische Maschine

Die Firma stellt an der Brüninghausstraße schon seit 15 Jahren Grundmauerschutzfolien her. Direkt nebenan wird nun die neue, fußballfeldgroße Fertigungshalle gebaut, Ende 2014 soll die Produktion der Spinnvliese anlaufen. Dabei handelt es sich um eine wichtiges Vorprodukt für wasserdichte Unterdeckbahnen, die zum Schutz der Wärmedämmung und zur energetischen Sanierung direkt unterhalb der Dachpfannen in Häuser eingebaut werden.

Die Dörken AG ist auf diesem Gebiet europaweit Markt- und Technologieführer. In Vorhalle wird eine gigantische Maschine ihren Betrieb aufnehmen – ein Hunderte Tonnen schwerer Koloss (40 m lang, 20 m breit, 12 m hoch), den es nur an diesem Standort geben wird. „Die Hightech-Anlage ist ein Unikat und wird neue Maßstäbe in der Fertigungstechnologie setzen“, so Unternehmenssprecherin Dagmar Riefer: „Das sichert uns einen Vorsprung gegenüber dem Wettbewerb.“ Es werden 30 Arbeitsplätze für Verfahrensmechaniker, Mechatroniker, Betriebsschlosser und Elektriker geschaffen. Zwar stellt Dörken in Herdecke bereits Spinnvliese her, doch die Kapazität der dortigen Anlage ist längst ausgelastet.

Zum offiziellen ersten Spatenstich gestern Morgen erschien auch Oberbürgermeister Dehm, der die Gelegenheit zu einem Grundsatz-Plädoyer nutzte. Dies sei ein guter Tag für Hagen, der verdeutliche, dass es immer noch Sinn mache, in dieser Stadt zu investieren: „Wir beschwören ja gern unsere Bedeutung als Wirtschafts-Standort, aber wenn sich eine Firma ansiedeln will, dann heißt es gleich: Bitte nicht vor meiner Nase.“ Die Stadt brauche jedoch die Industrie und die Arbeitsplätze, die sie schaffe: „Hagen lebt nun mal nicht vom Haare schneiden und Fingernägel lackieren.“

An sieben Tagen rund um die Uhr

Gearbeitet werden soll in der Spinnvliesanlage an sieben Tagen pro Woche rund um die Uhr. Nur die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr wird für die Wartung der Anlage genutzt. Da das Werksgelände an ein Wohngebiet grenzt, wird ein neben der Produktionshalle liegendes Fertigwarenlager als Puffer für die an Sonn- und Feiertagen sowie nachts hergestellten Chargen dienen. Hier werden die Großrollen bis zum nächsten Werktag zwischengelagert, um die Anwohner nicht mit Gabelstaplerverkehr zu belästigen. Dass in Vorhalle ständig gearbeitet wird, sollen möglichst wenige Menschen mitbekommen.