Hagen-Wehringhausen. Roland Tripp ist ein guter Beobachter. Er weiß genau, wer am Samstagabend auf der Lange Straße in Wehringhausen unterwegs ist - kein Wunder, ist der Polizeihauptkommissar bei der „Nacht der langen Tische“ doch für die ­Sicherheit verantwortlich. Zum siebten Mal feierte die Händlergemeinschaft „Wir in Wehringhausen“ gemeinsam mit den Einwohnern einen gemütlichen Abend, an dem das Viertel ins Gespräch kam.

Roland Tripp ist ein guter Beobachter. Er weiß genau, wer am Samstagabend auf der Lange Straße in Wehringhausen unterwegs ist - kein Wunder, ist der Polizeihauptkommissar bei der „Nacht der langen Tische“ doch für die ­Sicherheit verantwortlich. Zum siebten Mal feierte die Händlergemeinschaft „Wir in Wehringhausen“ gemeinsam mit den Einwohnern einen gemütlichen Abend, an dem das Viertel ins Gespräch kam.

Entsprechend entspannt ist Roland Tripp zu Beginn seiner Schicht: „Lauter nette Leute sind hier unterwegs“, sagt er schmunzelnd. Immer wieder wird er eingeladen, sich mit an die Tische zu setzen – genau so soll es sein, freut sich Gabriele Haasler: „Wir wollen mit unseren ,langen Tischen’ ein Forum bieten, auf dem die Wehringhauser mit­einander ins Gespräch kommen.“ Haasler ist so etwas wie die treibende Kraft hinter dem Stadtteilfest: Als Mitorganisatorin und Sprecherin der Händlergemeinschaft kennt sie ihre Besucher bestens. „Egal wie das Wetter ist, die Leute kommen gerne und bleiben auch, wenn es mal nass wird.“

Sie soll Recht behalten, auch wenn „mal nass“ eine nette Umschreibung ist: Im strömenden Regen sitzen Hunderte Besucher zusammen und tauschen sich aus, über Gott, die Welt und Wehringhausen. Unter dem schützenden Dach aus unzähligen Regenschirmen sitzen auch Friedmar und Elfie Gorgs: Das Rentnerehepaar lebt seit 18 Jahren in Wehringhausen und scheint an diesem Abend jeden zweiten Besucher zu kennen.

Geschichten und das Essen teilen

Sie können so manche Geschichte erzählen aus ihrem Stadtteil, der viel besser sei als sein Ruf: „Wehringhausen ist fast ein Dorf“, sagt Friedmar Gorgs. Jedes Jahr sind sie bei der „Nacht der langen Tische“, und auch das bietet Stoff für so manche Geschichte. Während der Regen auf die Schirme prasselt und das Kerzenlicht flackert, erzählen sie von Begegnungen, Wein und viel Musik. Und vom Teilen: Denn die Besucher an den Tischen sind ausdrücklich dazu eingeladen, ihr eigenes Essen mitzubringen und mit anderen zu teilen.

„Über das Essen kommt man ins Gespräch“, ist sich Mitorganisatorin Haasler sicher. So herrscht kein Verzehrzwang, nur wer Lust auf heiße Grillwürstchen oder vegetarische Teigtaschen hat, kann sich für wenig Geld damit versorgen. Der Erlös kommt dem Stadtteil direkt zu Gute: Eine bessere Begrünung und mehr Mülleimer sind nur zwei Beispiele der aktiven Quartiersgestaltung, die durch Aktionen wie die „Nacht der langen Tische“ möglich gemacht werden.

Für das Ehepaar Gorgs ein angenehmer Effekt: „Gemütlich zusammensitzen, sich unterhalten und dabei noch etwas für das Viertel tun – das ist doch eine perfekte Mischung.“