Hagen. Auch mit inzwischen 76 Jahren mag Herbert Feuerstein auf seinen trockenen Humor nicht verzichten. Den Auftrag, den hat ihm das Theater Hagen erteilt, und also wird der vielseitige Entertainer die Aufführung „Meisterfeier! Happy Birthday Britten, Verdi, Wagner“ an der Volme als Moderator begleiten.

„Wer mir einen Auftrag gibt, ist selbst schuld.“ Auch mit inzwischen 76 Jahren mag Herbert Feuerstein auf seinen trockenen Humor nicht verzichten. Den Auftrag, den hat ihm das Theater Hagen erteilt, und also wird der vielseitige Entertainer am Sonntag die konzertante Aufführung „Meisterfeier! Happy Birthday Britten, Verdi, Wagner“ an der Volme als Moderator begleiten.

Natürlich habe er die Texte, die er als erklärende Brücken zwischen den Musikdarbietungen spricht, selbst verfasst. „Ich würde doch aus der Haut fahren, wenn ich das nicht schreiben dürfte“, stellt Feuerstein klar. Seit gut zehn Jahren hat sich der gebürtige Österreicher, der längst deutscher Staatsbürger geworden ist, der Musik und ihrer interprätierenden Präsentation verschrieben.

Das mag nur die überraschen, die Herbert Feuerstein stets lediglich als Kabarettisten, Spaßvogel oder Stichwortgeber für Harald Schmidt kannten - und nicht wissen, das der Künstler in den 50er Jahren mehrere Semester am Salzburger Mozarteum Musik studiert hat. Einen Abschluss hat er damals nicht erzielt; das Talent sei vielleicht nicht ausgeprägt genug gewesen, bekennt er heute unumwunden.

Zwischendurch schnell nach Wien

In Hagen hat Herbert Feuerstein schon einmal auf der Theaterbühne gestanden: 2007 in der Brecht-Inszenierung „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagony“ wirkte er ebenfalls als Sprecher mit. Die Erinnerungen an sein Gastspiel waren so gut und prägend, dass er jetzt spontan abermals dem Ruf nach Hagen gefolgt ist. In dem „Meisterfeier“-Programm, das die neue Spielzeit eröffnet, sei das ganze Ensemble sehr stark gefordert, hat Feuerstein bei den Proben feststellen können: „Der Stoff ist alles andere als leicht, aber die Aufführung ist dennoch sehr unterhaltsam“, meint er.

Seine Textblöcke hat der Kulturprofi „nicht zu akademisch, eher anekdotisch“ ausgerichtet. Es bestünde einfach ziemlich Erklärungsbedarf, den er dann mit seinen Worten ein wenig bedienen wolle. Wobei sich Herbert Feuerstein völlig darüber im Klaren ist, „dass ich in jeweils zehn Minuten natürlich nur ganz fragmentarisch über Britten, Verdi und Wagner sprechen kann. Da gibt es ja ganze Bibliotheken über jeden Einzelnen von den Dreien.“

Zwischen der Probe und der Premiere in Hagen, muss der Entertainer am heutigen Samstag noch schnell nach Wien. Dort wird bei einem Musikfestival „Der Karneval der Tiere“ aufgeführt - und wieder ist Feuerstein mit von der Partie. „Allerdings“, so räumt er ein, „ist mir das jetzt doch schon ein bisschen hektisch. In meinem vorgerückten Alter lasse ich es lieber etwas ruhiger angehen. Aber diese beiden Termine wollte ich unbedingt machen.“

Kein Lampenfieber mehr

Zur Zeit schreibt der 76-Jährige an seiner Biographie. Weit über die Hälfte habe er schon geschafft, und wenn es gut läuft, soll das Buch zur Leipziger Buchmesse im nächstehn Frühjahr auf den Markt kommen. Bis dahin stehen lediglich „ein paar Verpflichtungen in Berlin“ auf seinem Terminkalender und natürlich die sieben Aufführungen der „Meisterfeier!“.

Lampenfieber hat Herbert Feuerstein vor der Premiere am Sonntag nicht. Allenfals etwas Sorge, den Zug nach Hagen zu verpassen: „In meinem Alter wachsen die Sorgen eher in diese Richtung.“