Hagen. . Der Hagener SPD-Bundestagskandidat René Röspel spricht sich angesichts einer immer älter werdenden Gesellschaft für mehr Wohnungen dieser Art aus. An zwei Standorten in Hagen gibt es das Betreute Wohnen sogar mit Gütesiegel. Eine DIN-Norm sorgt dort für hohe Standards bei Ausstattung und Personal.
Selbstbestimmt leben – das möchte man auch noch in fortgeschrittenem Alter. Wenn es jedoch in den eigenen vier Wänden nicht mehr möglich ist, führt der Weg oft direkt ins Pflegeheim. Eine Alternative ist das Betreute Wohnen, das es in Hagen sogar mit Gütesiegel gibt: „Zertifiziertes Betreutes Wohnen“ nennt sich die Wohnform, über die Fachleute, Politiker und Bürger auf Einladung des Hagener SPD-Bundestagsabgeordneten René Röspel diskutierten – und das passenderweise im Elsa-Brändström-Hof auf Emst, neben dem Henry-Dunant-Haus in Eppenhausen der zweite Standort für zertifiziertes Betreutes Wohnen in Hagen. Das Besondere an dieser Wohnform: Eine DIN-Norm gibt unter anderem vor, welche Leistungen angeboten werden müssen und wie die Häuser ausgestattet sein sollen. So finden sich in den vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betreuten Häusern etwa elektronische Rollläden, automatisch öffnende Türen, Aufzüge, ebenerdige Duschen und Hausnotrufgeräte.
Die Ausstattung sowie die Ausbildung des Personals wird alle zwei Jahre überprüft. „Durch diesen Druck können wir einen hohen Standard garantieren, also eine Art Verbraucherschutz für Mieter“, sagte Vermieterin Karen Mücke vom Hagener Architekturbüro Meier, das die betreuten Wohnungen konzipierte. Rüdiger Ludwig vom DRK-Kreisverband Hagen wies darauf hin, dass die angebotene Grundbetreuung nicht mit Pflege zu verwechseln sei: „Wir bieten Beratung, sind aber nach allen Seiten offen.“ Das heißt: Wer später einmal einen ambulanten Pflegedienst nutzen möchte, kann das beim DRK tun, muss es aber nicht.
Barrierefreier Umbau der eigenen Wohnung rechnet sich
Glaubt man den Hochrechnungen, wird in 15 bis 20 Jahren jeder dritte Einwohner in NRW älter als 65 Jahre sein. Angesichts dieses Trends müsste es im Interesse der Betroffenen, „aber auch der gesamten Gesellschaft liegen, mehr betreute Wohnungen zu bauen“, sagte René Röspel. Denn die seien günstiger als die Aufnahme im Pflegeheim. Eine Alternative sei zudem der Umbau normaler in barrierefreie Wohnungen. Mit durchschnittlich 15 000 Euro kosteten diese Maßnahmen genauso viel wie zwei Jahre im Pflegeheim, sagte Bernd Erlenkötter von der „Schwelmer & Sozialen Wohnungsgenossenschaft“.
Finanzielle Unterstützung für solche Umbauten gibt es zum Beispiel beim Kreditinstitut für Wiederaufbau. Über das Programm „Altersgerechtes Umbauen“ verleiht es zinsverbilligte Kredite. Wer bereits eine Pflegestufe hat, kann über die Pflegeversicherung Zuschüsse für technische Haushaltshilfen wie Rampen oder Treppenlifts, aber auch für das Verbreitern von Türen oder den Umbau von Bad und Küche erhalten. Für behindertengerechte Umbauten ist das Sozialamt Ansprechpartner für Zuschüsse oder Darlehen.