Hagen-Mitte. . „Jungle by Night“ trat am Mittwochabend im Volkspark auf.
„Wow, sind die jung“ – diese begeisterte Aussage hörte man am Mittwochabend häufig rund um die Konzertmuschel. Womit die Besucher des Volksparks natürlich auf die Gruppe „Jungle by Night“ anspielten, die auf der Bühne wie eine Schulband eines heimischen Gymnasiums wirkte. Doch nur optisch, denn was die Jungs am Mikro boten, klang eher nach jahrelanger Erfahrung und ausgereiftem Talent.
Ein wenig überschattet durch den Tod des Musikers Fatai Rolling Dollar begann das Weltmusik-Konzert. „Eigentlich wäre Fatai im Vorfeld der Hauptband aufgetreten, doch vor einigen Wochen verstarb der charismatische Sänger aus Lagos mit 87 Jahren“, erklärte Elena Grell, freie Mitarbeiterin im Fachbereich Kultur. Trotz etlicher privater Tiefschläge hätte sich der großartige Musiker immer wieder aufgerappelt und dadurch bei seinen Fans gepunktet. Einen Support-Ersatz habe das Muschelsalat-Team, berichtete Grell weiter, so kurzfristig nicht gefunden, doch „Jungle by Night“ habe sich bereit erklärt, ihren Live-Auftritt auszudehnen.
Francis Gay, Musikchef vom Funkhaus Europa, das die Odyssee-Konzertreihe organisiert, fügte hinzu: „Die ursprüngliche Idee war, den alten Meister aus Nigeria mit den jungen Musikern aus Holland zusammenzubringen – schade, dass das aufgrund Fatais Tod nicht geklappt hat.“
Doch Melancholie kam weder bei Francis Gay noch beim Publikum auf – dafür sorgten die neun jungen Musiker aus Amsterdam, die schwarze Musik aus den USA und Afrika gekonnt vermischten.
Musik-Mix ging in die Beine
Der Mix aus Ethojazz, Afrobeat, Blues und Rock ging den Zuschauern direkt in die Beine – viele Konzertbesucher tanzten ausgelassen im Park und gehorchten gern der Aufforderung „Clap your hands!“
„Das ist eine Band der Zukunft“, strahlte Gay euphorisch: „Der Keyboarder ist mit 17 das jüngste, der Bassist mit 25 das älteste Mitglied. Die Jungs gingen bzw. gehen noch immer auf die gleiche Schule in Amsterdam, haben zusammen Jam-Sessions gegeben und irgendwann die Band ,Jungle by Night’ gegründet.“ Der Vater einer der Jungen sei Korrespondent in Afrika gewesen und habe den Afrobeat mit nach Holland gebracht. Zur Freude der talentierten Jungs und zur Freude des Muschelsalat-Publikums.