Hagen. Ein Schlag gegen die Rauschgift-Szene ist der Kriminalpolizei in Hagen gelungen. Nach monatelangen Ermittlungen haben Kripo-Beamte einen Großdealer aus Hagen und seinen Lieferanten aus den Niederlanden verhaftet. Der 24-jährige Hagener handelten mit Cannabisprodukten und Amphetaminen im Internet. Seine Kunden konnten die Drogen per E-Mail bestellen.

Für einen Hagener Großdealer und seinen niederländischen Lieferanten endete ein vermeintlich lukratives Geschäft in der Justizvollzugsanstalt. Schon seit einigen Monaten waren Beamte der Hagener Kripo einem 24-Jährigen auf den Fersen, da er einen schwunghaften Handel mit Cannabisprodukten und Amphetaminen aufgezogen hatte und dabei innovative Wege beschritt.

Kunden konnten Drogen per E-Mail bestellen

In Internetforen konnten Kunden bei dem geschäftstüchtigen Mann Marihuana, Haschisch oder Amphetamine in größeren Mengen ordern. Die Bestellungen erfolgten laut Polizei dann per E-Mail, ebenso die Verabredung zur Übergabe der Drogen.

Mit Cannabis-Drogen im großen Stil hatte der 24-Jährige aus Hagen auch im Internet gehandelt. Foto: WAZ FotoPool
Mit Cannabis-Drogen im großen Stil hatte der 24-Jährige aus Hagen auch im Internet gehandelt. Foto: WAZ FotoPool

Für diese Geschäfte besorgte sich der 24-jährige Jungunternehmer die jeweilig erforderliche Ware bei einen niederländischen Lieferanten. Als er am vergangenen Mittwoch in einem öffentlichen Parkhaus in Oberhausen von seinem 30-jährigen Kontaktmann fünf Kilo Amphetamine, ein Kilo Marihuana und ein Kilo Haschisch einkaufte, klickten plötzlich die Handschellen.

Nach ihrer Festnahme kamen die beiden Männer zunächst nach Hagen und auf Antrag der Staatsanwaltschaft ordnete das Gericht Untersuchungshaft an. In den ersten Vernehmungen zeigte sich der 24-jährige Hagener geständig.

Festnahme bei Drogen-Übergabe in Oberhausen

Mit den bisherigen Ermittlungsergebnissen konfrontiert, räumte er ein, seit Anfang des Jahres bundesweit mehrmals ähnliche Mengen zunächst angekauft und dann an seine Internetkunden ausgeliefert zu haben. Zum Ankauf hatte er 11 500 Euro nach Oberhausen mitgenommen, weitere 29 000 Euro stellten die Kripobeamten in seiner Wohnung sicher.

Die Gewinnspanne beim Weiterverkauf betrug für ihn nach Angaben der Polizei rund 100 Prozent. Der Marktwert im Straßenverkauf beläuft sich auf ein Vielfaches. Trotz der geschickten Verkaufsstrategie der beiden Drogenhändlern kamen ihnen die Kriminalpolizei auf die Spur. Weitere Ermittlungen dauern an, auf die Beschuldigten kommen empfindliche Haftstrafen zu.