Hagen. . Mit einer Bilanzsumme von 2,5 Milliarden Euro bewegt sich die Hagener Sparkasse weiterhin in einem soliden Fahrwasser. Vor allem das Kundengeschäft entwickelte sich im vergangenen Jahr auf Wachstumskurs.

Mit großer Sympathie und gespannter Neugier verfolgt die Hagener Sparkasse die kontinuierliche Fortentwicklung in der Hagener Innenstadt. „Ein privater Investor, der in die Rathaus-Galerie mehr als 100 Millionen Euro investiert, wird sich seine Gedanken gemacht haben“, wirbt Vorstandsvorsitzender Frank Walter bei den Bürgern darum, mit mehr Optimismus auf diese Entwicklungen zu blicken.

Städtebauliche Impulse

Er verweist dabei auf die Reaktionen seiner auswärtigen Mitarbeitern: „Während die Hagener eher das Haar in der Suppe suchen, betrachten externe Kollegen diese Stadt ganz anders. Wenn wir immer auf den Mainstream gehört hätten, gäbe es heute noch keine Volme-Galerie und vermutlich würde auch noch unser ,Langer Oskar’ stehen“, warnt der Sparkassenchef davor, immer alles zu zerreden.

Die Nachfolgeeffekte – Verwandlung des Blauen Hauses in Mirador oder die Sanierung der Immobilie des Märkischen Arbeitgeberverbandes – hätten gezeigt, welche Folgeinvestitionen städtebauliche Impulse wie die Volme-Galerie und das Sparkassen-Karree auslösen. „Und wer weiß, ob der Besitzer der Volme-Galerie jetzt schon das Geld für eine Modernisierung seines Hauses in die Hand nehmen würde, wenn die Rathaus-Galerie nicht entstünde.“

Mühsame Parkplatzsuche

Allerdings bereitet Walter die Verkehrsentwicklung sowie die Parkplatzsituation in der Innenstadt zunehmend Sorge: „Schon heute muss man am Wochenende reichlich Zeit mit der Suche nach einem Stellplatz in der City verbringen.“ Vor allem die Besucher aus der Region, die durch die zusätzliche Shopping-Mall nach Hagen gelockt werden sollen, könnten die aktuelle Lage trotz zusätzlicher Rathaus-Galerie-Parkplätze noch weiter verschärfen.

„Wenn die Besucher aus dem Sauerland in Hagen erste eine halbe Stunde mit der Suche nach einem Parkplatz verbringen müssen, werden sie in dieser Zeit lieber gleich an Hagen vorbei in Richtung Dortmund steuern“, appelliert der Banker an die Politik, sich dieser Problematik rechtzeitig zu stellen. Und dabei denkt er nicht etwa an eine Pendelbus-Lösung vom Ischeland, die ja schon einmal mangels Interesse floppte . . .

Wachstum im Kundengeschäft

Mit einer Bilanzsumme von stabilen 2,5 Milliarden Euro und einem Bilanzgewinn von sechs Millionen Euro trotzte die Hagener Sparkasse als größtes Bankhaus der Stadt auch im Geschäftsjahr 2012 den vielbeschworenen, weltweiten Finanzkrisen und dem Vertrauensverlust in die Branche. Vor allem das Kundengeschäft hat sich positiv entwickelt. Angesichts des anhaltend niedrigen Zinsniveaus steigerten sich die privaten Kreditvergaben um zwei Prozent, bei den Geschäftskrediten gab es gar eine Steigerung des Bestandes um 2,8 Prozent.

Trotz des anhaltenden demografischen Abwärtstrends wird die Sparkasse an ihren 20 Geschäftsstellen festhalten: „Diese Frage wird von uns jedes Jahr überprüft, aber aktuell gibt es keine Rückzugsplanungen.“ Allerdings könne es eine Option bleiben, dass die Sparkasse – so wie in Hohenlimburg – weitere Nutzer in einer Filiale mit aufnehme. Parallel setzt das Bankhaus weiterhin auf die Karte Ausbildung und Qualifizierung. So wurde als Reaktion auf den doppelten Abiturjahrgang die Anzahl der Ausbildungsstellen noch einmal erhöht. Doch Walter räumt auch ein, dass es immer schwieriger werde, passenden Nachwuchs zu finden.