Hagen. Im Rahmen eines MINT-Projektes wurden Hagener Grundschüler am Fichte-Gymnasium unterrichtet: von Oberstufenschülern. Die Stunden waren kurzweilig gestaltet, im Mittelpunkt standen Experimente.
Ob Fabian Ruthenkolk (15) einmal Lehrer werden will, weiß er noch nicht: „Vorstellen kann ich mir das.“ In seinem Sozialpraktikum hat sich der Oberstufenschüler des Fichte-Gymnasiums schon einmal als Pädagoge versucht, er brachte Grundschülern die Geheimnisse der Physik näher.
Fabian und 23 Mitschüler betätigten sich im Rahmen eines MINT-Projektes als Lehrer. „Wir wollen die Schüler schon früh für Naturwissenschaften und Technik begeistern, auch im Hinblick auf den gravierenden Fachkräftemangel in diesen Fächern“, sagte Antonius Warmeling, Lehrer und MINT-Koordinator am Fichte-Gymnasium.
Kurzweilige Stunden
Von dem ungewöhnlichen Chemie-, Physik und Biologieunterricht profitierten Kinder der Grundschulen aus Emst und Emil Schumacher, die an drei Tagen im Fichte-Gymnasium von den Zehntklässlern betreut wurden. Die Stunden waren kurzweilig gestaltet, im Mittelpunkt standen Experimente, Versuche und Anschauungsobjekte. So bauten die Kinder Steckdosen auseinander, analysierten die Nährstoffe in Lebensmitteln und brachten Glühlampen zum Leuchten – alles Unterrichtsinhalte, die in Grundschulen aufgrund der fehlenden Logistik kaum zu realisieren sind. Lukas Schneider (8) gefiel die nicht alltägliche Unterweisung: „Ich weiß jetzt, wie man selber Brause herstellen kann.“
Überzeugungsarbeit
Vielleicht könne die Mitarbeit aber auch den einen oder anderen Oberstufenschüler davon überzeugen, seine Berufsorientierung in Richtung MINT-Lehrer zu intensivieren, hoffte Antonius Warmeling. Fabian Ruthenkolk hat sich jedenfalls für die zeit nach dem Abitur noch nicht festgelegt: „Vielleicht gehe ich auch ins Management.“